079 | Loslassen 3: Ghosting - Ein Erfahrungsbericht, der dir Mut machen kann

Published: Aug. 20, 2021, 8 a.m.

„Was man liebt, verlässt man nicht, aber man lässt es gehen. “ (Anno Bergmann) In dieser Folge teile ich mit dir eine sehr persönliche Erfahrung, die ich vor einigen Jahren gemacht habe: Ich bin damals nach eigenem Empfinden der Liebe meines Lebens begegnet - und nach nur wenigen Monaten entschwand dieser Mann ohne Erklärung sang- und klanglos wieder aus meinem Leben, indem er wortlos den Kontakt abbrach - und hinterließ mich in dem größten Schmerz, den ich bis dahin überhaupt jemals gefühlt hatte. Ich möchte dir anhand meiner persönlichen Geschichte näher bringen, wie ich an dieser Situation wachsen durfte - denn nichts hat mich in meiner Entwicklung so tief vorangebracht wie diese Ghosting- Erfahrung: Durch sein Schweigen komplett auf mich selbst zurückgeworfen habe ich irgendwann erkannt, dass der Schlüssel zu meinem Glück und meinem verschütteten Selbstwert nicht darin zu finden ist, zu erforschen, warum sich mein Gegenüber so verhält - sondern dass ich einzig und allein nur in mir selbst die Lösung für meine unglückliche Lebenssituation finden und sie dadurch auflösen und transformieren kann. Schritt für Schritt habe ich so den Bezug zu meinen tieferen Beweggründen und meinem Selbst herstellen und meine Vorstellung von Liebe wandeln können. Liebe ist für mich heute nicht mehr verbunden mit Sehnsucht, Schmerz und Kummer, sondern beinhaltet immer auch eine gewisse Leichtigkeit, die nur möglich ist, wenn das Element des Loslassens täglich in einer Beziehung seinen Raum hat. „Was wir nicht loslassen schenken wir nicht“ -so ein Zitat von Anke Maggauer-Kirsche, einer deutschen Lyrikerin. Und genau in diesen Worten ist so viel Weisheit bezüglich wahrhaft erfüllender Beziehungen zu finden: Denn Liebe und Aufmerksamkeit kann man nur schenken - und es gehört die Freiheit meines Gegenübers dazu, diese nicht zu erwidern - in jedem Augenblick. Ich kann deshalb dennoch lieben, denn ich bin vom Verhalten meines Gegenübers nicht abhängig - und das Verhalten, das mir entgegen gebracht wird, entscheidet auch nicht über meinen Wert als Mensch oder mein Glück - diese Verantwortung habe immer nur ich selbst zu tragen. Wer an den Punkt gelangt, dass diese Erkenntnis kein Fluch, sondern ein Segen ist, der hat wahrlich keine Angst mehr vor Beziehungen in all ihren Facetten - und erfreut sich eines unbändigen Vertrauens in das Leben - egal, was da kommen mag. In diesem Sinne freue ich mich, wenn ich dich mit dieser Episode dabei ein wenig unterstützen darf, dieses Vertrauen (zurück-) zu gewinnen. Von Herzen, Deine Marlene Die erwähnte Quelle aus dieser Folge: - Spezzano, Chuck: Wenn es verletzt, ist es keine Liebe: Die Gesetzmäßigkeiten erfüllter Partnerschaft. München 2005. Für weitere Infos über mich und meinen Podcast besuche mich gern auf: https://www.marlenetimm.com oder bei Instagram @sinnigundstimmig: https://www.instagram.com/sinnigundstimmig/ Für Fragen und Anregungen erreichst du mich über eMail: sinnigundstimmig@mail.de