055 | Warum wir dazu neigen, die Welt schlimmer zu sehen, als sie in Wirklichkeit ist

Published: May 21, 2021, 1 a.m.

„Solange die Menschen eine Weltsicht haben, die wesentlich negativer ist als die Wirklichkeit, können schon bloße statistische Daten dazu beitragen, ihre Stimmung aufzuhellen. Es ist tröstlich und auch inspirierend, zu erfahren, dass die Welt in Wirklichkeit besser ist, als man dachte. Eine neuartige Glückspille, völlig kostenlos online erhältlich!“ (Hans Rosling, 1948 - 2017 war Wissenschaftler und Professor für internationale Gesundheit in Stockholm) Durch unseren technischen Fortschritt, die voranschreitende Pressefreiheit auf globaler Ebene und eine zunehmende Vielfalt von Medien werden wir tagtäglich mit Neuigkeiten aus aller Welt überschüttet. Ein Großteil der Informationen, die wir dabei erhalten, sind eher negativer Natur: Ob Gewaltverbrechen, Naturkatastrophen, Flugzeugabstürze, Amokläufe, Korruption und Menschenhandel, Kriege, Hungersnöte oder wie ganz aktuell jetzt auch die Pandemie, die unsere ganze Welt in Atem hält: Leid und Elend scheinen allgegenwärtig und dominieren unsere Medien deutlich. Kein Wunder also, dass viele Menschen angesichts dieser Informationslage nicht gerade positiv in die Zukunft blicken, was die globale Entwicklung betrifft - doch ist es wirklich so schlimm um unsere Welt bestellt, wir wir vermuten? Hans Rosling beweist mit seinem Buch „Factfulness - wie wir lernen, die Welt so zu sehen, wie sie wirklich ist“, dass dem nicht so ist. Wir Menschen haben eine überdramatisierte Weltsicht, die sich instinktiv auf allen Ebenen unserer Entscheidungsfindung widerspiegelt. Er zeigt auf, dass die real vorliegenden Fakten wie z. B. die Datenlage bezüglich der Aspekte Armut, Bevölkerungswachstum, Kindersterblichkeit, Bildung und Gesundheitsvorsorge eine deutlich positive Sprache sprechen und bei weitem nicht so besorgniserregend ist, wie wir häufig befürchten - ganz im Gegenteil: Es gibt durchaus Grund zur Freude und Hoffnung - so zeigt er auf, dass es zahlreiche positive Entwicklungen gibt, über die wir einfach nur nicht genügend Bescheid wissen - beziehungsweise unser Wissen diesbezüglich leider (bisher noch) nicht in unsere Urteile über die Gesamtsituation unserer Welt miteinfließt. Selbst Menschen, die von Berufs wegen mit diesen Themen besser vertraut sein müssten wie z. B. Politiker, Nobelpreisträger, Investmentbanker oder Wirtschaftsexperten sind kaum besser über die Verbesserungen in diesen Bereichen, die sich durch einfach nachzuprüfende Fakten bestätigen lassen, informiert. Fatal daran ist, dass auf Grundlage solch falscher Annahmen über den Zustand unserer Welt womöglich global die falschen Entscheidungen getroffen werden (könnten) - und dass wir auch in unserem Alltag durch diese pessimistisch geprägte Grundhaltung dazu neigen, unser Leben und die damit verbundenen Möglichkeiten der Einflussnahme eher pessimistisch einschätzen. Doch wie Rosling schon betont: „Es ist tröstlich, dass die Welt in Wirklichkeit besser ist, als man dachte.“ Genau aus diesem Grunde möchte ich dir in der neuen Episode von „Sinnig und Stimmig“ einige dieser ermutigenden Wahrheiten über unsere Welt vorstellen. Einiges wir dich erstaunen und vieles wirst du bisher vermutlich nicht gewusst haben. Allen Fakten gemeinsam ist jedoch, dass du durch ihre Kenntnis vermutlich eine positivere Perspektive auf unsere Welt entwickeln wirst! Ich wünsche dir von Herzen ganz viel Freude mit dieser bisher längsten Folge meines Podcasts. :) Alles Liebe, deine Marlene Die verwendeten Quellen aus dieser Folge: Rosling, Hans: Factfulness - Wie wir lernen, die Welt so zu sehen, wie sie wirklich ist. Berlin, 11. Aufl. 2019. Für weitere Infos über mich und meinen Podcast besuche mich gern auf: https://www.marlenetimm.com oder bei Instagram @sinnigundstimmig: https://www.instagram.com/sinnigundstimmig/ Für Fragen und Anregungen erreichst du mich über eMail: sinnigundstimmig@mail.de