Fakten & Mythen: 7. Oberallgäu, Gunzesrieder Tal

Published: April 10, 2021, 7:35 a.m.

Ich bin gestern am Staufner Haus im Westallgäu angekommen und gehe heute weiter die Nagelfluhkette entlang. Der Naturpark Nagelfluhkette zeichnet sich durch zahlreiche Pflanzen, Tiere und Lebensräume aus, die in weiten Teilen Mitteleuropas selten geworden sind. Bergwälder grenzen hier an Alpflächen, Moore an Feuchtwiesen und Schluchtwälder an Bäche. Bäche und Flüsse zählen zu den wichtigsten Landschaftsgestalten im Naturpark. Durch die hohen Berge und tiefe Täler weisen sie ein starkes Gefälle auf. Entsprechend groß ist die Kraft, die ihnen innewohnt. Sie rauschen mit Wucht zu Tal – und formen dabei ihre Bach- und Flussbetten, ihre Ufer und die umgebende Landschaft immer wieder um. Entlang der Ufer bilden die Schlucht- und Auwälder außergewöhnliche Lebensräume. Mit jedem Hochwasser und jedem Hangrutsch verändern sich die feuchten, kühlen und schattigen Wälder. Die Schlucht- und Auwälder sind die artenreichsten Waldlebensräume im Naturpark Nagenfluhkette. In den Auwäldern dominieren Weiden und Erlen, in den Schluchten wachsen neben Rotbuchen auch Eschen, Sommerlinden, Bergulmen, Bergahorne und die Weißtanne. Im schattigen Unterholz der Schluchtwälder finden sich Eiben und Stechpalmen und hohe Luftfeuchtigkeit sowie die gute Wasserversorgung führen in diesen Wäldern dazu, dass auch viele Moose und Farne gedeihen. Mein Weg führt mich auf dem Höhenweg entlang und bald bergab ins Gunzesrider Tal und fast bis in meine Heimatstadt Sonthofen.