Psychologie fur den Alltag - Vorsicht vor der Wenn-Dann-Falle

Published: April 29, 2021, 3:15 p.m.

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So hilfreich sie uns in unserem allt\\xe4glichen Leben eine Wenn-Dann-Kausalit\\xe4t sein kann, so sehr kann sie uns behindern, einschr\\xe4nken und uns lebensuntauglich machen. In der Verkn\\xfcpfung als solcher liegt ein Zusammenhang, der mit einer Bedingung verbunden ist. Dies bedeutet sinngem\\xe4\\xdf immer, dass ein Tun oder Nicht-Tun immer nur im Zusammenhang mit einer Folge zu sehen ist und damit auch in einer Abh\\xe4ngigkeit dazu steht. In einer Umkehrung kann das bedeuten, dass wir nur bereit sind etwas zu tun bzw. nicht zu tun, wenn bestimmte Voraussetzungen gegeben sind. Im Alltag kann sich das darin bekunden, dass wir sagen: Wenn du mitkommst, dann gehe ich auch; Wenn ich daf\\xfcr dieses oder jenes bekomme, dann bin ich bereit \\u2026; Wenn die \\xe4u\\xdferen Bedingungen es erlauben, dann werde ich \\u2026; Wenn die Zeit reif ist, dann kann ich \\u2026; Wenn ich mich gut f\\xfchle, dann werde ich \\u2026 etc. Diese Beispiele kennen wir alle aus unserem t\\xe4glichen Leben, sie lassen sich in einer unendlichen Reihe weiterf\\xfchren und an allen m\\xf6glichen Stellen des Lebens erkennen. Wir sind es gewohnt, uns in einem geradezu automatisierten Muster von bestimmten Bedingungen, die in uns selbst, in anderen oder auch den Umst\\xe4nden liegen m\\xf6gen, abh\\xe4ngig zu machen.

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Erst wenn bestimmte dieser Bedingungen erf\\xfcllt sind, finden wir uns h\\xe4ufig bereit etwas zu tun oder zu unterlassen. In dieser Weise machen wir uns unmerklich abh\\xe4ngig. Was wir entscheiden und tats\\xe4chlich dann auch bereit sind in Handlungen umzusetzen und Verhalten zu verwirklichen, ist nicht losgel\\xf6st und ausschlie\\xdflich von unseren W\\xfcnschen, Bed\\xfcrfnissen und Motiven bestimmt, sondern es ist letztlich von den zur Bedingung gemachten Faktoren bestimmt. Erst wenn diese erf\\xfcllt sind, dann werden wir agieren, sofern wir es denn auch tats\\xe4chlich tun. Genau darin besteht die Falle: Uns in dieser Weise von bestimmten Konditionen in uns abh\\xe4ngig zu machen, ob nun bei anderen oder den Umst\\xe4nden, l\\xe4sst uns nicht wirklich selbstbestimmt, unabh\\xe4ngig und frei entscheiden und handeln.

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