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Eine mir im Rahmen meiner psychotherapeutischen Arbeit \\xfcberaus vertraute Formulierung ist es zu h\\xf6ren: \\u201eWissen Sie, ich lege sehr viel Wert auf Perfektion, bei mir muss immer alles perfekt sein. Erst wenn es perfekt ist, bin ich zufrieden. Vorher kann ich keine Ruhe finden.\\u201c In dieser Beschreibung offenbart sich zum einen der eigene, \\xfcberaus hohe Anspruch an das eigene Selbst, zum anderen die dem zugrunde liegende \\xdcberzeugung, dass es f\\xfcr den Betreffenden tats\\xe4chlich auch m\\xf6glich ist diese Perfektion zu erreichen. Insofern l\\xe4sst sich in dieser Haltung die Erkenntnis und Einsicht bez\\xfcglich der uns allen als Mensch kennzeichnenden Fehlbarkeit und Begrenztheit vermissen.

Tragen wir diese Erkenntnis jedoch in uns, lassen wir uns von ihr leiten, bedeutet es keineswegs, dass wir nicht dennoch bestrebt sind, das Beste von uns zu geben. Doch werden wir dann frei sein von einem inneren Zwang, der es uns nicht erm\\xf6glicht eine gegebene Grenze zu erkennen und zu respektieren. Es handelt sich hierbei somit zwar um einen feinen, dennoch fundamentalten Unterschied in der eigenen Haltung.