Psychologie fur den Alltag - Ist es ein Zeichen von Schwache oder gar ein Makel in Psychotherapie zu sein?

Published: Aug. 8, 2021, 3:40 p.m.

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Trotz der inzwischen erfolgten Aufkl\\xe4rung \\xfcber Zeitschriften, B\\xfccher, Film und Fernsehen sowie die sozialen Netzwerke belegen wiederholt gemachte Untersuchungen im Rahmen der Stigmaforschung in den letzten Jahren eine nach wie vor bestehende, ablehnende Haltung Menschen gegen\\xfcber, welche eine psychotherapeutische Behandlung in Anspruch nehmen. Wird ein Einzelner nach seinen eigenen Gef\\xfchlen befragt, so zeigt sich, dass dieser sogar mehr Distanz zu psychisch Kranken haben m\\xf6chte als noch 1990. Weder als Nachbarn noch als Kollegen sind sie erw\\xfcnscht. Ebenso w\\xfcrde ein psychisch Kranker niemandem als Mitarbeiter empfohlen. Auch sollte er nicht zum Freundeskreis geh\\xf6ren.

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Aufgrund dieses gesamten gesellschaftlichen Hintergrundes kann es im Rahmen des psychotherapeutischen Prozesses notwendig sein, die subjektiven Bef\\xfcrchtungen und \\xc4ngste in Verbindung mit der psychischen Erkrankung wiederholt zu thematisieren. Es l\\xe4sst sich nicht in Einklang bringen einerseits alles Notwendige an Arbeit zu investieren, um das Selbstbewusstsein, Selbstvertrauen und Selbstwertgef\\xfchl eines betroffenen Patienten zu st\\xe4rken und ihm andererseits zu empfehlen, das Beanspruchen der Psychotherapie zu verbergen und zu verleugnen. Insofern ist es auch an dieser Stelle empfohlen, zu lernen offensiv damit umzugehen. Dies sollte in dem Bewusstsein geschehen, dass nicht der Betroffene damit eine Schw\\xe4che offenbart, sondern die Gesellschaft in ihrer weiterhin bestehenden Bereitschaft zur Stigmatisierung eine Schw\\xe4che erkennen l\\xe4sst.

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