Psychologie fur den Alltag - Intensitat

Published: April 18, 2021, 11:22 a.m.

b'

Eine gelebte Intensit\\xe4t setzt eine bewusste Zu- bzw. Hinwendung auf etwas Bestimmtes voraus. Dieses kann sowohl etwas sehr Konkretes und Spezifisches sein als auch die Ganzheit dessen, was uns zu einem bestimmten Zeitpunkt umgibt, wie z. B. eine soziale Situation, die Mitmenschen oder die Natur, in der wir uns gerade befinden. Die Intensit\\xe4t des Erlebens setzt stets das bewusste \\xd6ffnen unserer Sinne voraus, mit denen wir sehen, h\\xf6ren, riechen, schmecken oder f\\xfchlen k\\xf6nnen. Ebenso gilt das f\\xfcr das Zulassen von Zeitspannen, die notwendig sind, damit unsere Sinne die jeweiligen Informationen, die sich bieten, aufnehmen k\\xf6nnen. Erst dann k\\xf6nnen wir uns der Intensit\\xe4t bewusst werden, sie erkennen, deuten und tief in uns wirken lassen. Ganz offensichtlich ist ein solches Vorgehen vergleichbar der Bewusstheit wie wir sie im Fall der Achtsamkeit erleben k\\xf6nnen. Achtsamkeit ist in diesem Sinn als Ausdruck eines Gewahrwerdens oder Gewahrseins (mindfullness) zu verstehen. Wobei sich diese Form der Achtsamkeit nicht nur auf einen anderen Menschen beziehen muss, im Sinne einer interaktiven Zuwendung, sondern sie kann sich auf alles uns Umgebende richten, vom Kleinsten bis zum Ganzen, alles Umfassenden.

\\n

Die damit verbundene Bewusstheit bzw. das Gewahrsein \\xf6ffnet die T\\xfcr zur Intensit\\xe4t des Erlebens, erst dann k\\xf6nnen wir eine entsprechende Tiefe unserer Empfindungen erreichen, aus welcher sich neue Impulse, Regungen und auch weitergehende M\\xf6glichkeiten des F\\xfchlens und Empfindens ergeben. Es kann auf diese Weise zu einer Initialz\\xfcndung kommen, aufgrund derer weitere Prozesse des Erlebens eingeleitet werden, die sich gegenseitig in positiver Weise verst\\xe4rken. Wir k\\xf6nnen eine solche sich positiv verst\\xe4rkende Dynamik auch im Zusammensein mit einem oder mehreren anderen Menschen erleben, wenn in einer bestimmten sich dazu eignenden sozialen Situation \\u2013 z. B. gemeinsames Singen, Tanzen, Meditieren oder auch Gestalten \\u2013 der Funke von dem einen zum anderen \\xfcberspringt und es zu einer Potenzierung des Erlebten kommt. In gleicher Weise kann sich das in uns selbst vollziehen, wenn wir uns ganz \\xf6ffnen und uns einem Inhalt, in unserem Inneren oder auch im Au\\xdfen, zuwenden.

'