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Der Wunsch es m\\xf6ge sich vieles oder alles ver\\xe4ndern, ist ein sehr kennzeichnendes Anliegen f\\xfcr viele Menschen, die zu mir in psycho-therapeutische Behandlung kommen. Jedoch stellt dieser \\u2013 wie sich meist schon sehr schnell im Verlauf des therapeutischen Prozesses herausstellt \\u2013 nur eine Seite der Medaille dar. Auf der anderen Seite verbirgt sich die meist unausgesprochene Bedingung, welche mit einem Wunsch verbunden ist. Diese lautet: \\u201enur unter der Voraussetzung, dass alles so bleibt, wie es ist.\\u201c Es klingt nicht nur paradox, es ist es auch. Wie sollten wir ein Omelett zubereiten k\\xf6nnen, ohne die Eier zu zerschlagen? Das geht nicht. Und dennoch ist im Verlauf der Behandlung stets von neuem zu sp\\xfcren bzw. zu erkennen, dass das Bed\\xfcrfnis, vertraute Muster und Gewohnheiten des eigenen Denkens, F\\xfchlens und Verhaltens aufrechtzuerhalten bestimmend ist.

Wie wir aus der Gehirnforschung wissen sind bis zu ca. 90 % der Gedanken, die wir t\\xe4glich denken, die gleichen, die wir bereits einen Tag zuvor gedacht haben. Da diese Gedanken unsere Gef\\xfchle, Entscheidungen und Handlungen bestimmen, durchleben wir verst\\xe4nd-licherweise stets die gleichen Erlebnisse und Erfahrungen. Die Realit\\xe4t, die wir dadurch t\\xe4glich von neuem schaffen, unterscheidet sich kaum oder garnicht von der uns bisher vertrauten und uns kennzeichnenden. Auf diese Weise eine neue subjektive Realit\\xe4t zu schaffen ist kaum m\\xf6glich.