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Bei der Bearbeitung von Entscheidungskonflikten versuche ich Patienten im Verlauf der psychotherapeutischen Arbeit zun\\xe4chst ein Bewusstsein daf\\xfcr zu vermitteln, dass sie selbst \\u201ader Schmied ihres eigenen Gl\\xfcckes sind\\u2018. Ein Bewusstsein zu schaffen, dass jeder f\\xfcr sich selbst das nat\\xfcrliche Recht hat, \\xfcber sein eigenes Leben zu bestimmen, ist h\\xe4ufig eine gro\\xdfe Herausforderung und ist nicht selten mit viel Zeit und viel Geduld verbunden. Das Sich-Abwenden von Fragen wie, \\u201eWas muss ich?\\u201c, \\u201eWas soll ich?\\u201c, \\u201eWas kann ich?\\u201c, hin zu der Frage \\u201eWas will ich?\\u201c, ist ein gro\\xdfer und entscheidender Schritt in der Ausein-andersetzung mit sich selbst und dem eigenen Leben. F\\xfcr den Therapeuten gilt hier der Grundsatz: \\u201eSteter Tropfen h\\xf6hlt den Stein.\\u201c Es bedeutet, dass diese Auseinandersetzungen und das damit verbundene Durcharbeiten immer wieder von neuem zu f\\xfchren sind.

Eine weitere Einsicht, die es zu erarbeiten gilt, ist die Bereitschaft in Kauf zu nehmen, dass es keine Gewissheit bez\\xfcglich eines Ausgangs oder eines Ergebnisses geben kann. Hierauf zu warten ist insofern unsinnig. Es beutet auch, sich dazu zu bekennen, ein m\\xf6gliches Risiko in Kauf zu nehmen. Die Erkenntnis, dass es besser ist eine weniger \\u201aoptimale\\u2018 bzw. \\u201aperfekte\\u2018 Entscheidung hier und heute zu treffen, als eine vielleicht bessere in unendlich weiter Ferne kann ebenfalls helfen. Johann Wolfgang von Goethe (1749\\u20131832), deutscher Dichter, sagte hierzu: \\u201eWas heute nicht geschieht, ist morgen nicht getan \\u2013 und keinen Tag soll man verpassen. Das M\\xf6gliche soll der Entschluss, beherzt am Schopfe fassen.\\u201c