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Im Alltag sind wir es in vielen sozialen Situationen, in denen uns Fehlleistungen unterlaufen, gewohnt zu sagen, das sei Zufall gewesen und h\\xe4tte keine weitergehende Bedeutung. Mit dieser Erkl\\xe4rung geben wir uns meist zufrieden und sind nicht zwangsweise bestrebt weiter zu fragen. Genau dies hat Freud jedoch empfohlen und im Rahmen seiner Analysen getan. Er war aufgrund seiner analytischen Theorie und auch seiner klinischen Erfahrung der festen \\xdcberzeugung, dass solche Fehlleistungen keineswegs zuf\\xe4llig zustande kommen. Ganz im Gegenteil seien sie Ausdruck von unbewusst in uns vorhandenen Motiven, wie W\\xfcnschen, Sehns\\xfcchten, Bef\\xfcrchtungen, \\xc4ngsten und Abneigungen.

Meine langj\\xe4hrige klinische Erfahrung mit Menschen im Rahmen ihres psychotherapeutischen bzw. Selbsterfahrungsprozesses, l\\xe4sst f\\xfcr mich eine \\u201anaive\\u2018 Sicht der Versprecher als Ausdruck einer Fehlleistung \\u2013 ohne einen Bezug zu dem Unbewussten nicht nachvollziehen. In nahezu allen solchen Situationen lassen sich mit Geduld und der notwendigen Offenheit f\\xfcr die assoziativen Einf\\xe4lle des Betroffenen \\xfcberzeugende, zun\\xe4chst verborgene bzw. nicht bewusste Gr\\xfcnde f\\xfcr die jeweiligen Versprecher finden.