Psychologie fur den Alltag - Das Leid mit dem Neid

Published: Dec. 30, 2021, 6:20 a.m.

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Wir alle kennen aus eigener Erfahrung Gef\\xfchle des Neids und der Missgunst, sei es, dass wir sie in uns selbst bereits erkannt und empfunden haben, oder aber in unseren Begegnungen mit anderen in unserem sozialen Umfeld entdecken konnten. Wir k\\xf6nnen davon ausgehen, dass solche Gef\\xfchle kennzeichnend f\\xfcr uns Menschen und somit \\u2013 wie viele andere Gef\\xfchlsqualit\\xe4ten \\u2013 ein Teil unserer nat\\xfcrlichen Ausstattung sind. Schauen wir auf unsere Physiologie bzw. Biologie, k\\xf6nnen wir eine Vielfalt von Gef\\xfchlen identifizieren, welche uns kennzeichnen. Hiervon sind einige sozial angesehen und erw\\xfcnscht, somit auch ein Ausdruck der uns bestimmenden Tugenden, andere stellen viel mehr einen Makel dar, den es zu \\xfcberwinden und im Rahmen unserer Sozialisation abzulegen gilt.

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Bereits Aristoteles (384\\u2013322 v. Chr.), griechischer Universalgelehrter, Philosoph und Naturforscher, sprach von einem gerechten Neid bei ungleicher Verteilung der G\\xfcter. F\\xfcr Wilhelm Busch (1832\\u20131908), humoristischer deutscher Dichter und Zeichner, war Neid die aufrichtigste Form der Anerkennung. F\\xfcr den Papst Gregor den Gro\\xdfen (540\\u2013604), z\\xe4hlte Neid zu den Abgr\\xfcnden der menschlichen Seele. Hierzu geh\\xf6rten Hochmut, Habgier, Zorn, Wollust, V\\xf6llerei, Tr\\xe4gheit und auch der Neid. Der Neid wurde 1305 in einem von Giotto (1267/1276\\u20131337), einem italienischen Maler und Baumeister, geschaffenem Fresko mit dem Namen \\u201eInvidia\\u201c dargestellt. In dieser dargestellten Figur, ragt die Zunge aus deren Hals wie eine Schlange, die sich einmal um die eigene Achse dreht und ihre Giftz\\xe4hne zur\\xfcck gegen die Augen der Missg\\xfcnstigen richtet. In dieser Darstellung zeigt sich der zerst\\xf6rerische Effekt des Neids, nicht nur f\\xfcr die Betroffenen selbst, sondern auch f\\xfcr die Gesellschaft

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