BROADCASTS.com

b'

Im Rahmen meiner Arbeit mit Menschen, welche den Weg in meine psychotherapeutische Praxis finden, kommt es immer wieder vor, dass ich mit Lebensgeschichten und Ereignissen konfrontiert bin, welche sich durch ihre besonderen bzw. ganz au\\xdfergew\\xf6hnlichen Merkmale und Umst\\xe4nde kennzeichnen. Diese durchlebten Situationen haben auch daf\\xfcr gesorgt, tief in dem jeweiligen Menschen ein Gef\\xfchl zu verankern, sich von dem Umfeld, welches sie umgeben hat in einer grunds\\xe4tzlichen Weise zu unterscheiden. Dieses Gef\\xfchl mit dem Inhalt Ich bin anders als die Anderen ist in der Folge jedoch nicht mit positiven Empfindungen verbunden, sondern f\\xfchrt vielmehr zu einer Verunsicherung, zu Zweifeln an sich selbst und einer Neigung zum inneren oder auch \\xe4u\\xdferen sozialen R\\xfcckzug. Sofern dies von dem sozialen Umfeld wahrgenommen wird, kann daraus ein sich gegenseitig negativ verst\\xe4rkender Kreislauf entstehen. Die offenkundige Andersartigkeit wird zu einem den Betreffenden und die anderen bestimmenden Merkmal, mit den entsprechenden Folgen des R\\xfcckzugs auf der einen und der zunehmenden Ausgrenzung auf der anderen Seite.

Diese Menschen finden sich in einem Muster der sich wieder-holenden Beziehungserfahrungen wieder, welches sie \\xfcber viele Jahre, m\\xf6glicherweise auch Jahrzehnte begleitet. Das, was aus einer distanzierten Betrachtung und Bewertung an diesen Menschen etwas Besonderes und auch Wertvolles darstellt, wird lange Zeit mit einer negativen Empfindung verbunden, nahezu wie eine belastende Eigenschaft und vielleicht auch als fehlerhafte, individuelle Abweichung interpretiert.