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Laut einer Untersuchung, welche in den USA, Gro\\xdfbritannien, Spanien, Venezuela, Peru und Australien durchgef\\xfchrt wurde, kann der Anteil der Menschen, die unter einem zwanghaften Prokrastinieren leiden auf etwa zwanzig Prozent der gesamten Bev\\xf6lkerung gesch\\xe4tzt werden. Nach einer Hochrechnung Amerikas gr\\xf6\\xdfter Steuerberaterfirma, zahlten die US-B\\xfcrger f\\xfcr das Jahr 2002 insgesamt 473 Millionen Dollar zu viel an Steuern, da 40 Prozent ihre Steuererkl\\xe4rungen auf den letzten Dr\\xfccker und somit oft fehlerhaft erstellt hatten. Der Schaden des Aufschiebens ist jedoch in vielen F\\xe4llen nicht nur einer, welcher mit materiellen Einbu\\xdfen verbunden ist. Wie meine klinische Erfahrung seit vielen Jahren best\\xe4tigt, finden wir bei diesen Menschen eine hohe Unzu-friedenheit mit sich selbst, verbunden mit einem Gef\\xfchl der Besch\\xe4mung, sowie auch wiederkehrenden depressiven Einbr\\xfcchen.

Was liegt dem zugrunde? Die psychodynamischen Ursachen f\\xfcr dieses Verhalten k\\xf6nnen sehr vielschichtig sein. Das Verhalten als solches, welches sich in Aufschieben, aus dem Weg gehen, Verdr\\xe4ngen und auch Verleugnen bekundet, verbunden mit den oben erw\\xe4hnten, Rechtfertigungen und Erkl\\xe4rungen, l\\xe4sst sich als Widerstand gegen die Erf\\xfcllung einer Vorgabe, Aufgabe oder Pflicht interpretieren. M\\xf6chten wir diesen Widerstand in ein Wort fassen, kann dieses Wort nur in einem \\u201eNein\\u201c bestehen. \\u201eNein ich will das nicht tun!\\u201c. Wohl kaum ein Betroffener w\\xfcrde dies sich selbst oder anderen in dieser Klarheit und Deutlichkeit eingestehen und doch bekundet das wiederkehrende Verhalten des Vor-Sich-Her-Schiebens nichts anderes als diese offenkundige Verweigerung.