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Wir Menschen denken, empfinden und handeln so, als sei unsere subjektive Sicht Ausdruck dessen, was allgemeing\\xfcltig ist. So auch wenn wir Menschen sagen h\\xf6ren: Niemand versteht mich. Ich allein habe das so empfunden. Alle anderen sehen das ganz anders. Wie es mir geht, kann sich niemand vorstellen. Das sind Aussagen, die den Anspruch zum Ausdruck bringen, zu wissen, was in anderen Menschen vor sich geht, welche Sicht diese haben bzw. welches Verst\\xe4ndnis und welche Empfindungen.

Fallen solche S\\xe4tze im Rahmen meiner psychotherapeutischen Arbeit, frage ich stets: \\u201eWoher wissen Sie das, was in den Anderen vor sich geht?\\u201c Hierbei geht es nicht darum diese Frage in einem anklagenden oder gar vorwurfsvollen Ton zu stellen, sondern als berechtigte Frage nach einer Erkl\\xe4rung. Zugleich bietet diese Frage die M\\xf6glichkeit, diejenige oder denjenigen, der diese Aussagen trifft, mit der M\\xf6glichkeit bzw. der Wahrscheinlichkeit zu konfrontieren, dass dieses sichere Wissen \\xfcber die Anderen so gar nicht vorhanden ist. Dennoch neigen wir Menschen immer wieder dazu, aus der Ich\\u2013Perspektive Aussagen von einem allgemein g\\xfcltigen Charakter \\u2013 andere betreffend \\u2013 von uns zu geben.

Worin liegt der Sinn solcher Feststellungen?