Von der Trauer zur Auferstehung

Published: April 19, 2022, 4:04 a.m.

b'Eine der zauberhaften Ostergeschichten im Neuen Testament ist die um Maria Magdalena.\\nSie geht, von Kummer und Liebe getrieben am fr\\xfchen Ostermorgen zum Grab, macht sich Gedanken, wie sie den Stein wegbekommen soll, der das Grab verschlie\\xdft und ist dann v\\xf6llig verwirrt, weil der Stein weggerollt ist. Sie rennt zu Petrus und Johannes, die lassen sie einfach stehen und rennen selbst zum Grab, sehen die T\\xfccher zusammengefaltet und ordentlich, kapieren aber \\xfcberhaupt nichts \\u201eEr sah, und glaubte\\u201c, hei\\xdft es zwar \\xfcber Johannes, aber was er glaubte, ist da nicht zu lesen. Und dann gehen sie verwundert nach Hause und lassen Maria wieder stehen. Und was macht Maria? Sie steht am Grab und weint aus Trauer \\xfcber den schrecklichen Tod Jesu, aus Kummer \\xfcber all das Schreckliche der letzten Tage, aus Liebe zu ihrem Rabbuni. Und sie beugt sich ins Grab und sieht die Engel. Und einer fragt sie, warum sie denn weint. Und sie sagt: \\u201eMan hat meinen Herrn weggenommen und wir wissen nicht, wohin man ihn gelegt hat.\\u201c Und dann sieht sie Jesus. Sie ist aber vor Trauer so blind, dass sie ihn nicht erkennt und denkt, es sei der G\\xe4rtner. Und auch Jesus fragt sie zartf\\xfchlend: \\u201eWen suchst Du? Warum weinst Du?\\u201c Und sie erkl\\xe4rt ihm ihre Sehnsucht. Und dann ruft Jesus sie beim Namen: \\u201eMaria!\\u201c Und da gehen ihr die verheulten Augen auf und sie erkennt ihren Rabbuni. Und Jesus gibt ihr, der Frau den Auftrag, zu den J\\xfcngern zu gehen und alles zu berichten und \\xfcber ihn Zeugnis zu geben. Und sie rennt und berichtet den Aposteln:\\n\\u201eIch habe den Herrn gesehen. Ich, die Frau und ich habe die beste Botschaft der Welt f\\xfcr Euch und f\\xfcr alle: Der Tod ist nicht das Ende, nicht das Letzte, nicht der Schrecken ein Leben lang. Der Tod ist nur der Durchgang. Auferstehung ist angesagt und ganz neues Leben\\u201c.\\n\\nMaria ist die Erste, die den Auferstandenen gesehen hat, Apostolin der Apostel, hat Papst Franziskus sie deshalb endlich genannt. Vielleicht k\\xf6nnen nur Menschen in tiefer Trauer, mit verweinten Augen wegen eines Verlustes in Verzweiflung wegen der Situation, in der man im Moment leben muss, und mit sehnsuchtsvoller Liebe zu den Menschen, zu denen man im Moment nicht gehen kann, den Auferstandenen sehen und ihn erkennen und dann von ihm erz\\xe4hlen.'