Starke Frauen fur die Kirche

Published: April 28, 2023, 4:46 a.m.

b'Morgen feiern wir mit der Kirche das Fest der Heiligen Katharina von Siena. Sie muss eine unglaubliche Frau gewesen sein. Als 24. Kind einer verarmten Adelsfamilie, deren Vater dann F\\xe4rber wurde, wuchs sie beh\\xfctet und besch\\xfctzt auf, lernt in sehr jungen Jahren die Dominikaner kennen, hat auf dem Weg zur Kirche eine Vision des verkl\\xe4rten Christus und will von nun an Christus dienen und legt, fast noch ein Kind, heimlich Gel\\xfcbde ab. Ihre Mutter m\\xfcht sich redlich, ihrer Tochter diese Flausen aus zu treiben, l\\xe4sst sie im Haus als Dienstmagd h\\xe4rteste Arbeit tun, um sie zur Vernunft zu bringen. Aber Katharina hat einen noch gr\\xf6\\xdferen Dickkopf als die Mutter und setzt sich durch. Sehr jung wird sie Dominikanerin und entflammt in ihrer Liebe zur Kirche immer mehr in einem heiligen Zorn.\\n\\n\\xdcber die Zust\\xe4nde der Kirche schreibt sie flammende Briefe, die sie mehreren Sekret\\xe4ren gleichzeitig diktiert und hat keinerlei Furcht, sich mit P\\xe4psten, Kaisern und K\\xf6nigen anzulegen. Sie wird als ungebildete Frau, die ja damals schon gar nichts galt, vor das Kapitel der Dominikaner geladen und besteht alle noch so kniffligen Pr\\xfcfungen der gelehrten M\\xe4nner mit Bravour. Einer ihren vielen Briefe ist an Papst Gregor XI. gerichtet. Der sitzt im sicheren Palast in Avignon und hat nicht die geringste Lust, zur\\xfcck nach Rom in die unsichere, hei\\xdfe, vom P\\xf6bel volle Stadt zu gehen. Aber Katharina schreibt ihm:\\n\\n"Wenn Sie bisher nicht recht entschlossen gewesen sind, so bitte und beschw\\xf6re ich Sie, von nun an als mutiger Mann zu handeln und Christus nachzufolgen, dessen Stellvertreter Sie ja sind. F\\xfcrchten Sie nichts, liebster Vater, weder die St\\xfcrme, die Sie bedrohen, noch den grollenden Aufruhr. Wachen Sie \\xfcber die Angelegenheiten der Kirche, setzen Sie gute Hirten und in den St\\xe4dten gute Obrigkeiten ein, denn die schlechten Hirten und die schlechten Obrigkeiten sind die Ursache der Auflehnung. Kehren Sie nach Rom zur\\xfcck, z\\xf6gern Sie nicht mehr. Ihre S\\xe4umigkeit hat schon viel Verwirrung entstehen lassen, und Satan versucht alles, um ihre R\\xfcckkehr zu verhindern. Mut, Heiliger Vater, keine Nachl\\xe4ssigkeit mehr!"\\n\\nDas ist mehr als deutlich, hat aber Wirkung gezeigt und der Papst ist tats\\xe4chlich nach Rom zur\\xfcckgekehrt. Gott hat seiner Kirche immer starke Frauen gegeben. Auch heute.'