In der Unrast schenkst du Ruh

Published: May 24, 2023, 5:08 a.m.

b'Vor einigen Jahren hatte ich eine Firmengruppe, die eher weniger als mehr motiviert war. Was sie allerdings wussten, war, dass all die Gebete und Lieder und all dieser "fromme Kram", wie sie gesagt haben, v\\xf6llig uncool war und nicht mehr in die Zeit passen w\\xfcrde.\\n\\nWir haben uns sehr schnell geeinigt, dass wir trotzdem einen Pfingst-Hymnus nehmen w\\xfcrden, weil es ja bei der Firmung wohl um diesen Heiligen Geist gehen w\\xfcrde und ihn v\\xf6llig neu schreiben und in heutiger Sprache fassen wollten. Gesagt, getan.\\n\\nIch habe den Text ausgedruckt und wir haben drei Gruppen gebildet und hatten 30 Minuten Zeit. Ich habe geh\\xf6rt und zugeschaut, beraten und war mit ihnen ratlos. Und am Ende kamen alle drei Gruppen zusammen und keine von ihnen war mit ihrem Umformulierungsprodukt zufrieden.\\n\\nNach allem Hin und Her haben wir den Originaltext noch mal laut gelesen und fanden ihn pl\\xf6tzlich, also alle zehn Firmlinge und ich, ziemlich gut und ziemlich passend. Und am Ende haben sie in der Gro\\xdfgruppe durchgesetzt, dass die Pfingstsequenz im Firm-Festgottesdienst gesungen werden sollte. Es hat mich verbl\\xfcfft und ein bisschen gefreut, weil ich diese Sequenz sehr gern mag und sehr eindr\\xfccklich finde:\\n\\nKomm herab, o Heil\\u2019ger Geist,\\nder die finstre Nacht zerrei\\xdft,\\nstrahle Licht in diese Welt.\\n\\nKomm, der alle Armen liebt,\\nkomm, der gute Gaben gibt,\\nkomm, der jedes Herz erhellt.\\n\\nH\\xf6chster Tr\\xf6ster in der Zeit,\\nGast, der Herz und Sinn erfreut,\\nk\\xf6stlich Labsal in der Not,\\nin der Unrast schenkst du Ruh,\\nhauchst in Hitze K\\xfchlung zu,\\nspendest Trost in Leid und Tod.\\n\\nKomm, o du gl\\xfcckselig Licht,\\nf\\xfclle Herz und Angesicht,\\ndring bis auf der Seele Grund.\\n\\nOhne dein lebendig Wehn\\nkann im Menschen nichts bestehn,\\nkann nichts heil sein noch gesund.\\n\\nWas befleckt ist, wasche rein,\\nD\\xfcrrem gie\\xdfe Leben ein,\\nheile du, wo Krankheit qu\\xe4lt.\\n\\nW\\xe4rme du, was kalt und hart,\\nl\\xf6se, was in sich erstarrt,\\nlenke, was den Weg verfehlt.\\n\\nGib dem Volk, das dir vertraut,\\ndas auf deine Hilfe baut,\\ndeine Gaben zum Geleit.\\n\\nLass es in der Zeit bestehn,\\ndeines Heils Vollendung sehn\\nund der Freuden Ewigkeit. Amen. Halleluja!'