Gott bringt uns zum Staunen!

Published: Sept. 13, 2022, 4:04 a.m.

b'In der Einsiedelei der Carceri, hoch \\xfcber der Stadt Assisi, wollten wir mit einigen aus unserer Pilgergruppe einen stillen Vormittag verbringen und uns ein wenig hineinsp\\xfcren in das Wissen, dass Stille und Ruhe, Herz und Seele, Gedanken und Gef\\xfchle beruhigt und sortiert. Beim immer weiter in den Wald hineingehen, haben mich dann immer mehr Kinder und Jugendliche \\xfcberholt, die etwas M\\xfche mit dem \\u201eSilencio\\u201c, der Ermahnung zur Stille ihrer Betreuer anfangen konnten.\\n\\nAber dann sind wir zu einem Areal vor einem kleinen Altar angekommen und da habe ich gemerkt, dass sie sich zu einem Gottesdienst geordnet haben. Also habe ich gefragt, und ja, wir feiern Messe und ja gerne k\\xf6nnen sie bleiben und mitfeiern. Und ich gebe es gerne zu: es war ein Erlebnis.\\n\\nDie Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen waren motiviert und haben gesammelt und konzentriert mitgefeiert und haben aus ganzem Herzen und voller Kehle aus ihren Heften mitgesungen. Die Lesungstexte hatte ich ja \\xfcber eine App zur Hand und die Predigt nicht zu verstehen, fand ich nicht so tragisch.\\n\\nIch hatte Stille und Sammlung im Wald gesucht und einen wundersch\\xf6nen Jugendgottesdienst gefunden. Ich wollte allein sein und nachdenken und habe eine gro\\xdfe Gemeinschaft glaubender junger Leute gefunden. Ich wollte mich in Ruhe niederlassen und f\\xfcr mich sein und habe bewegte, vitale und muntere Banknachbarinnen gehabt, die mich mitgerissen haben in ihrer Begeisterung.\\n\\nIch habe bei mir selber eine Ver\\xe4nderung gesp\\xfcrt. Noch vor einigen Jahren h\\xe4tte ich mich ge\\xe4rgert, dass meine so edlen Pl\\xe4ne durchkreuzt worden sind, wo ich doch nur ein paar Stunden Zeit hatte. Jetzt konnte ich diese knappe Stunde des Gottesdienstes mit mindestens 100 jungen Leuten mit Freude mitfeiern.\\n\\nManchmal legt uns Gott andere Geschenke in die H\\xe4nde, als wir sie erbeten haben. Meine, Ihre Aufgabe ist es dann, das zu merken und dann auch annehmen zu k\\xf6nnen. Ganz oft im Alltag, wenn die Dinge nicht so laufen, wie wir sie geplant oder getaktet haben, kommt etwas dazwischen und bremst uns aus. Wenn wir das als kleine Gabe Gottes sehen k\\xf6nnen, wird manches leichter und bringt manchmal verwundertes Staunen.'