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b'Heute ist der Veilchendienstag, so sagt man jedenfalls in karnevalsverr\\xfcckten Gegenden. Und wieso Veilchendienstag? Eine Erkl\\xe4rung lautet, dass in Alfter, im Vorgebirge, viele Jahrzehnte Veilchen gez\\xfcchtet worden sind, die dann im Karneval verkauft wurden. Andererseits stehen Veilchen f\\xfcr Bescheidenheit, Anstand, Hoffnung, Treue und Liebe. Am Veilchendienstag kommt man nach langem, ausgiebigem und ausgelassenem Feiern wieder zur Besinnung und mancher ist vielleicht auch froh, dass er mit einem blauen Veilchenauge davongekommen ist oder jetzt bescheiden sein muss, weil an den Feiertagen sein ganzes Erspartes draufgegangen ist.\\n\\nAls nachdenkenswerte freundliche Gabe f\\xfcr diesen Tag habe ich f\\xfcr Sie das augenzwinkernde Gebet von Thomas Morus mitgebracht, der vor f\\xfcnfhundert Jahren gelebt hat und es ausdr\\xfccklich ein Gebet um Humor nennt. Er betet also:\\n\\n"Schenke mir eine gute Verdauung, Herr, und auch etwas zum Verdauen.\\nSchenke mir Gesundheit des Leibes mit dem n\\xf6tigen Sinn daf\\xfcr,\\xa0ihn m\\xf6glichst gut zu erhalten.\\nSchenke mir eine heilige Seele, Herr, die im Auge beh\\xe4lt, was gut und rein ist,\\xa0damit sie sich nicht einsch\\xfcchtern l\\xe4sst vom B\\xf6sen, sondern Mittel findet,\\xa0die Dinge in Ordnung zu bringen.\\nSchenke mir eine Seele, der die Langeweile fremd ist, die kein Murren kennt\\xa0und kein Seufzen und Klagen, und lasse nicht zu,\\xa0dass ich mir allzu viel Sorgen mache um dieses sich breit machende Etwas,\\xa0das sich "Ich" nennt.\\nHerr, schenke mir Sinn f\\xfcr Humor. Gib mir die Gnade, einen Scherz zu verstehen,\\xa0damit ich ein wenig Gl\\xfcck kenne im Leben und anderen davon mitteile. Amen"'