Feiern wir die Messe bewusst gemeinsam!

Published: Sept. 15, 2022, 7:32 a.m.

b'Am vergangenen Samstag war in Oschersleben in Sachsen-Anhalt ein gro\\xdfes Fest. Drei unserer Schwestern dort im Kardinal-Jaeger-Haus haben ihr 60-j\\xe4hriges Ordensjubil\\xe4um gefeiert. Fast drei\\xdfig Jahre ihrer Zeit als Ordensfrauen haben sie in der glaubens- und religionsfeindlichen DDR gelebt und dort durch ihr konsequentes Engagement f\\xfcr die Mitmenschen Zeugnis f\\xfcr Gott abgegeben.\\n\\nDieses Jubil\\xe4um hat nat\\xfcrlich mit einem Festgottesdienst begonnen. Aber die Pfarrkirche St. Marien wird zurzeit saniert und so finden alle Gottesdienste im sogenannten Vereinshaus direkt in der N\\xe4he der Kirche statt. Und das fand ich schon eine Herausforderung. Ein gro\\xdfer Zuschauerraum und eine richtig gro\\xdfe, sehr hohe B\\xfchne. Und auf der B\\xfchne der Altar, Ambo, Tabernakel und eine Statue der Gottesmutter.\\n\\nAlles irgendwie weit weg, sehr hoch und die eigentlich Mitfeiernden zu Zuschauern degradiert. In diesem Fall ging es wohl wegen der baulichen Gegebenheiten nicht anders und es bleibt ja eine \\xdcbergangsl\\xf6sung, bis die Kirche fertig saniert und wieder der eigentliche Gottesdienstort ist. Manchmal sind aber im normalen Alltag diese Dinge so deutlich: Der Zelebrant da weit weg, vorne und hoch \\xfcber den Menschen allein am Altar, die Gottesdienstteilnehmenden oft auch von sich aus eher Zuschauer als Mitfeiernde, eine Ordnung in der Kirche von denen da oben und denen da unten.\\n\\nOft sind wir uns dieser Ordnungen gar nicht bewusst und sp\\xfcren gar nicht, dass gemeinsam Gottesdienst feiern, etwas ganz anderes sein sollte: Miteinander singen und beten, Gott loben und preisen, auf sein Wort h\\xf6ren und Danksagung begehen, die uns in Brot und Wein und Fleisch und Blut Christi als Gemeinde Gottes st\\xe4rkt und eint.\\n\\nVielleicht feiern Sie den Sonntagsgottesdienst an diesem Wochenende mal bewusster so mit und seien Sie nicht ZuschauerInnen, sondern Mitfeiernde und mittendrin im gro\\xdfen Geschehen der Feier von Tod und Auferstehung Jesu Christi, die wir an jedem Sonntag feiern d\\xfcrfen.'