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b'Vielleicht kennen Sie solche Bilder auch noch. Im Wohnzimmer einer Tante hing ein gro\\xdfes Bild mit dickem, goldenem Rahmen. Und auf dem Bild war die Gottesmutter Maria zu sehen, die den kleinen Jesus aus dem Scho\\xdf hatte. Und den, von der Arbeit nachhause kommenden N\\xe4hrvater Josef, mit der Axt \\xfcber der Schulter der dem Kind einen Teller mit wunderbaren Fr\\xfcchten hinh\\xe4lt: Weintrauben, Pfirsiche, \\xc4pfel. Es war ein typisches Bild der Heiligen Familie von Nazareth.\\n\\nDieses Fest wurde von der Kirche schon im 17. Jahrhundert eingef\\xfchrt und im 19. Jahrhundert nochmals st\\xe4rker betont, weil man gesp\\xfcrt hat, dass die Menschen ein Vorbild brauchten, wie man christliches Familienleben in den damaligen Problemen leben k\\xf6nnte. Und wie ist das heute bei unseren vielf\\xe4ltigen Familienkonstellationen?\\n\\nEigentlich brauchen wir nur in die Bibel zu schauen und das schm\\xfcckende, sp\\xe4ter dazu gedachte Beiwerk weglassen. Da ist eine junge Frau, die nicht verheiratet, aber schwanger ist. Da ist der Verlobte, der nicht der Vater des Kindes ist, seine Partnerin aber nicht wegschickt und sie somit vor dem sicheren Tod rettet, da ist der Kaiser, der mehr Steuern eintreiben will und somit alle Leute im Reich quer durchs Land schickt, damit seine Steuerlisten perfekt sind, da sind die \\xfcberf\\xfcllten Herbergen und die geldgierigen Vermieter, die das P\\xe4rchen in den Stall abschiebt, da wird das Kind nach der Tradition in den Tempel gebracht und der armen Mutter verhei\\xdfen, dass ihr ein Schwert durch die Seele dringen wird, da ist ein K\\xf6nig, der vom neugeborenen K\\xf6nig h\\xf6rt und in Panik alle Neugeborenen in der Umgebung t\\xf6ten l\\xe4sst, da ist der Josef, der durch dubiose Tr\\xe4ume rechtzeitig gewarnt wird und auf die Flucht muss, da ist die Familie als Fl\\xfcchtlinge im fremden Land und muss sich so durchschlagen, da stirbt der alte K\\xf6nig endlich und sie k\\xf6nnen nachhause, m\\xfcssen aber v\\xf6llig neu anfangen, da nehmen sie den Sohn mit auf Wallfahrt und m\\xfcssen ihn drei Tage lang suchen, weil er einen eigenen Kopf hat und neue Wege geht und v\\xf6llig unverst\\xe4ndliche Dinge erz\\xe4hlt. Und immer so weiter.\\n\\nIch denke, wenn Familien sp\\xfcren k\\xf6nnen: Diese Familie von Nazareth hat so viel Trouble und Chaos und Katastrophen im Leben gehabt und sie haben es trotzdem geschafft, auf Gott zu vertrauen und ihr Leben auf ihn zu setzen, dann kann es tats\\xe4chlich Vorbild f\\xfcr uns und unser heutiges Leben in all seinem Chaos und Durcheinander sein. Denn nicht die scheinbar heile Welt auf dem Gem\\xe4lde mit den k\\xf6stlichen Fr\\xfcchten stellt die heilige Familie dar, sondern das Vertrauen in Gott trotz aller Katastrophen.'