Es liegt an uns selbst, die Gnade Gottes neu anzufachen

Published: Jan. 26, 2022, 6:06 a.m.

b'"Wie der Herr, so\'s Gescherr". Die Redensart kennen vielleicht noch manche von Ihnen. Damit ist gemeint, dass die Kinder oft so \\xe4hnlich werden wie die Eltern. Das Untergebene \\xe4hnlich ticken wie die Chefs. Dass das Verh\\xe4ltnis Sch\\xfcler und Lehrer abf\\xe4rben kann. Dass Paulus einen ziemlichen Verschlei\\xdf an Mitarbeitern hatte, kann man gut nachlesen. Und alles, was man da so liest, ist einem schon ganz sch\\xf6n schwierig.\\n\\nAber, diese beiden Apostel-Sch\\xfcler Timotheus und Titus, an die wir heute denken, scheinen in das Schema zu passen, das Paulus versucht hat, f\\xfcr alle Gemeinden, in denen er missioniert hat, Menschen zu finden und einzusetzen, die seine Aufgabe dort weiterf\\xfchren konnten. Und so sind diese beiden sehr unterschiedlich und haben auch sehr unterschiedliche Aufgaben. Aber gemeinsam ist ihnen, nachdem sie Paulus kennengelernt haben, haben sie seine unglaubliche missionarische Kraft erlebt und sind ihm bis in seinen Tod hin treue Begleiter und Mitarbeiter in seinem Dienst geblieben.\\n\\nDie Briefe des Paulus haben manchmal kurze Passagen, in denen auch famili\\xe4re Hintergr\\xfcnde seiner Sch\\xfcler auftauchen. In einem Brief an Timotheus schreibt er ihm:\\n\\n"Ich denke an deinen aufrichtigen Glauben, der schon in deiner Gro\\xdfmutter Lois und in deiner Mutter Eunike lebendig war und der nun, wie ich wei\\xdf, auch in dir lebt. Darum rufe ich dir ins Ged\\xe4chtnis: Entfache die Gnade Gottes wieder, die dir durch die Aufhebung deiner H\\xe4nde zuteil geworden ist! Denn Gott hat uns nicht einen Geist der Verzagtheit gegeben, sondern den Geist der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit."\\n\\nHier wird mir wieder deutlich, wie lang die \\xdcberlieferung unseres Glaubens geschieht und wie einfach es geht, wenn es geschieht. Durch Vorfahren, Gro\\xdfeltern, Eltern, Missionare, die eben vorbeikommen, durch Handauflegung und Taufe. Aber dass es immer an uns selbst liegt, diese Gnade Gottes wieder anzufachen und nicht verzagt und \\xe4ngstlich zu sein, sondern dem Geist der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit wirklich zu trauen.'