Danke fur diese 100 Jahre!

Published: Jan. 30, 2024, 8:54 a.m.

b'Am Sonntag hatten wir ein sehr ungew\\xf6hnliches Fest. Schwester Luitburg hat ihren 100. Geburtstag gefeiert. Vielleicht denken Sie, dass es so ungew\\xf6hnlich doch nicht ist. Aber bei uns schon, denn in den letzten Jahren sind immer wieder Schwestern kurz vor diesem Geburtstag gestorben. Einen heiter fr\\xf6hlichen Kaffeeklatsch mit vielen Schwestern aus den umliegenden Konventen, mit Verwandten und Wegbegleitern aus fr\\xfcheren Lebensorten konnten wir begehen.Die Erinnerungen daran, was in diesen 100 Jahren in Kirche und Welt so geschehen ist, l\\xe4sst einen echt sprachlos erstaunen. Aufbr\\xfcche und Abbr\\xfcche, Diktaturen und Kriege, Nachkriegsjahre und Hungerzeiten, Aufbauphasen und Wirtschaftswunder, Mondlandungen und technische Revolutionen, Konzils- und Nachkonzilszeiten, Entwicklungen im Ordensleben und in der gesamten Welt. Und alle diese Entwicklungen hat diese Schwester miterlebt, mitbestritten, mitgestaltet und begleitet. Mit wachem und gl\\xe4ubigem Geist und Herzen kann man mit ihr bis heute \\xfcber Gott und die Welt debattieren und sehr unterschiedliche Auffassungen detailliert auseinanderpfl\\xfccken.Viele Jahre ihres Berufslebens war sie als Krankenschwester in der ambulanten Krankenpflege unterwegs und kannte die Sorgen und N\\xf6te der Menschen und hat sie immer sehr sorgf\\xe4ltig im Gebet vor Gott getragen, weil sie wusste, bei all ihrer eigenen M\\xfche und Arbeit ist er es, der das Gelingen voranbringt. Und ihr ist bis jetzt immer noch deutlich anzumerken, dass sie in vielen Jahren und verschiedenen Konventen den Dienst der Oberin getan hat. Immer noch gilt ihr Denken und Tun der Mitsorge um das leibliche und geistliche Wohl der Schwestern, die mit ihr im Altenheim leben.In den letzten Monaten vor dem Geburtstag habe ich sie nat\\xfcrlich gefragt, was sie mir f\\xfcr Tipps geben w\\xfcrde, um wie sie in dieser Weise alt zu werden. Sie hat erst ein bisschen verwundert geschaut und dann so nach und nach aufgez\\xe4hlt: "Naja, jeden Tag neu das tun, was Dir aufgetragen ist von Gott und den Oberen, bei allem Tun das Gebet nicht abk\\xfcrzen und die Bibel lesen, den gesunden Menschenverstand benutzen und immer darauf vertrauen, dass Gott schon vollenden wird, was ich angefangen habe. Ach ja, und das Lachen nicht vergessen."Danke Gott und Danke Sr. Luitburg f\\xfcr diese 100 Jahre.'