Willi - Am Zentralfriedhof is' Stimmung, wia's sei Lebtog no net wor.

Published: June 22, 2020, 2:42 p.m.

b'Dar\\xfcber haben wir geredet:\\n\\nDie Oma war auch total gl\\xfccklich, wenn man hingekommen ist und eine Stunde gemeinsam ferngesehen hat. (08:23)\\n\\nAm ersten Tag wie mich meine Eltern ins Internat gebracht haben, habe ich Rotz und Wasser geweint und nach drei Tagen habe ich angerufen und gesagt: \\xdcberweist mir Geld ich bleib da. (11:30)\\n\\nJede Regel kann man ausdehnen, man darf sich halt nicht erwischen lassen (13:13).\\n\\nLangenlois ist die gr\\xf6\\xdfte Weingemeinde \\xd6sterreichs. (14:41)\\n\\nMan muss der Typ daf\\xfcr sein damit man jeden Tag auf den Friedhof geht. (17:52)\\n\\nIn Wien ist es so gedacht, dass die Friedh\\xf6fe auch eine Gr\\xfcnfl\\xe4che und ein Erholungsraum sind. (19:54)\\n\\nFalcos Grab ist noch immer das bestbesuchteste Grab. (21:14)\\n\\nDer Zentralfriedhof ist ungef\\xe4hr so geplant worden, wie die Stra\\xdfen in San Francisco. (28:30)\\n\\nEs gibt einen Zentralfriedhofhonig. (29:46)\\n\\nIm Gespr\\xe4ch mit den Kundinnen und Kunden \\xfcber die W\\xfcnsche der Grabpflege erf\\xe4hrt man teilweise viel \\xfcber die Familie und die Person im Grab. (34:25)\\n\\nWien ist eine Gro\\xdfstadt, viele Menschen haben niemanden, sie haben keine tagt\\xe4gliche Ansprache, sie haben dann halt die Nachbarin, den Postler und den Friedhofsg\\xe4rtner. (37:11)\\n\\nWenn man auf der Grabstelle ist und gedenken will, dann geht es nicht so viel um was war gestern in der Politik oder hat mein Fu\\xdfballverein gestern verloren, da hat man andere Gedanken und man ist offener und erz\\xe4hlt Dinge die man sonst Fremden nicht erz\\xe4hlen w\\xfcrde. (38:00)\\n\\nEs sind gro\\xdfteils liebe, nette Unterhaltungen. Man geht dann weg und denkt man: Ich habe etwas Gutes getan, weil diese Person sonst niemanden zum Reden gehabt h\\xe4tte und ich habe zugeh\\xf6rt und es war eine super Unterhaltung. (38:46)\\n\\nWenn man in so einer extremen Situation ist, weil man jemanden verloren hat und traurig ist, da hat man das Gef\\xfchl, dass man jemanden beistehen kann. (39:22)\\n\\nOft rennt man so schnell durchs Leben, man schaut, dass man seinen Alltag bew\\xe4ltigt, aber da hat man dann die Ruhe, dass man durchs zuh\\xf6ren oder einfach nur durchs da sein jemanden f\\xfcr wenigstens f\\xfcnf Minuten eine Freude gemacht hat. (39:42)\\n\\nIch darf ja nicht nur in der G\\xe4rtnerei arbeiten, ich darf sie auch leiten. Bei Vorstellungsgespr\\xe4chen erkl\\xe4re ich schon immer wieder, dass die Arbeit auf einem Friedhof anders ist als in einer normalen G\\xe4rtnerei (40:50)\\n\\nJede Person geht anders mit Trauer um. (42:46)\\n\\nDas Leben ist ernst genug, das Schlechte kommt sowieso deswegen muss man alles Positive so lange wie m\\xf6glich genie\\xdfen. (47:56)\\n\\nWenn man auf sein Leben zur\\xfcckschaut erinnert man sich an die schlechten Sachen weniger, die positiven bleiben in Erinnerung. (48:06)\\n\\nIch habe jetzt die richtige Mischung in meinem Beruf, die wirtschaftliche Planung im B\\xfcro und auch immer wieder die M\\xf6glichkeit rauszugehen und selber wieder die H\\xe4nde in die Erde zu stecken. (51:39)\\n\\nIch sag immer: Ich arbeite und wohne am Friedhof. (54:46)\\n\\nIch h\\xe4tte niemals gedacht ein Wiener zu werden. (56:10)'