Magazin #034 | Media of Life

Published: Oct. 24, 2016, 2:18 p.m.

b'Schuhe zu, M\\xfctze auf. Rucksack umgeschnallt, Brille aufgesetzt, Schirm\\u2026 dabei. Handy an, EC-Karte eingesteckt, Schl\\xfcssel auch \\u2013 gut, dann kann\\u2019s losgehen. So \\xe4hnlich \\xfcberpr\\xfcfen wir vor dem Gehen unsere Ausstattung; die kleinen Dinge, die uns umgeben auf ihre Vollst\\xe4ndigkeit und Funktionsf\\xe4higkeit. Sie sind unauff\\xe4llige Begleiter, jedoch k\\xf6nnten wir ohne sie kaum noch einen Schritt tun. Sie sind buchst\\xe4blich mit uns verwachsen oder gar \\xbbextensions of man\\xab, wie der Medienphilosoph Marshall McLuhan bemerkte.\\n\\nDoch bereits unser K\\xf6rper geh\\xf6rt zu unserer medialen Grundausstattung. Wir trainieren seine Belastbarkeit, steigern seine Geschwindigkeit, vergr\\xf6\\xdfern die Reichweite seiner Seh- und Sprechinstrumente. Und unsere Finger sind l\\xe4ngst zum umfassenden Interface geworden, Schnittstelle zu einer Heerschar an M\\xf6glichkeiten in der digitalen Welt.\\n\\nIn dieser Sendung der Kulturwelle stellt sich die ganze Redaktion der Aufgabe, diesen kleinen Dingen, Praktiken und Ph\\xe4nomenen nachzusp\\xfcren, die unser Leben unentwegt erleichtern. Dabei ergr\\xfcnden wir z.B. unsere Symbiosen mit der Sicherheitsnadel, der Augenklappe, der Konserve oder der Armbanduhr, aber auch, wie wir im Jodeln unseren K\\xf6rper als Instrument einsetzen. Je weiter die Dinge dabei in uns hineinwandern, umso mehr entsprechen wir der Figur des Cyborgs, f\\xfcr den Leben immer schon etwas \\xbbmediales\\xab ist; der im Funktionsraum seiner M\\xf6glichkeiten nicht mehr zwischen K\\xf6rper und Ding unterscheidet.'