Magazin #023 | Verteufeln und verteufelt

Published: Oct. 13, 2016, 8:09 p.m.

b'Ein Hinkefu\\xdf, ein Muttermal, die falsche K\\xf6pertemperatur. Erst bei genauer Betrachtung erkennt man ihn \\u2013 der Teufel steckt im Detail. Ein Grund f\\xfcr die Wandelbarkeit diese Figur liegt nicht zuletzt darin, dass die Menschen ihre unterschiedlichsten \\xc4ngste und Begierden auf sie projizieren. Der Teufel tritt so als Akteur auf, der immer neue Aufgaben \\xfcbernimmt: Versprechen, Kennzeichen, Entfesseln. Doch auch sein Auftritt selbst muss meist erst herbeigef\\xfchrt werden: Identifizieren, Paktieren, Vertreiben\\u2026\\n\\nAuf den Spuren des Teufels durchschreiten wir gemeinsam mit der Kulturhistorikerin Jasmin Mersmann die Epochen vom Mittelalter bis zur Gegenwart und werfen einen Blick auf die kulturellen Praktiken, die den Teufel umgeben, die ihn herbeibeschw\\xf6ren und die ihm seine Macht verleihen. Wir beginnen bei der Verfolgung von Kinderhexen im Mittelalter, w\\xe4hrend der Sieben- bis Zw\\xf6lfj\\xe4hrige durch die Inquisition der Hexerei beschuldigt wurden. Wie sich das Bild des Teufels seitdem vervielf\\xe4ltigt und gewandelt hat, entwirren wir darauf am Beispiel des Teufels im Heavy Metal, dessen Anh\\xe4nger sich in Liedtexten, Plattencovern oder bei Konzerten nicht selten freiwillig \\xbbverteufeln\\xab.\\n\\nBedenkt: der Teufel, der ist alt, // So werdet alt, ihn zu verstehen! \\u2013 Johann Wolfgang von Goethe, Faust II, Vers 6815 ff. / Mephistopheles'