Magazin #021 | Kaleidoskop der Uberwachung

Published: Oct. 13, 2016, 7:46 p.m.

b'Schon die ersten Telefone mit Selbstw\\xe4hlfunktion wurden damit beworben, dass sie unerw\\xfcnschte Mith\\xf6rer ausschlie\\xdfen. Wie die Reklame f\\xfcr nebenstehendes Exemplar von 1912 bezeugt, sollte der technisierte Verbindungsaufbau die Anonymit\\xe4t der Gespr\\xe4chspartner sicherstellen. Eine Eigenschaft, auf die man sich beim \\u201eFr\\xe4ulein vom Amt\\u201c nicht immer verlassen konnte. Heute wirkt es ironisch, auf die Technik zum Schutz der Privatsph\\xe4re zu setzen, sind doch die Formen der \\xdcberwachung erst mithilfe technischer Unterst\\xfctzung ubiquit\\xe4r und komplex geworden. Immer wieder werden uns in einer Abfolge kleinerer und gr\\xf6\\xdferer Skandale die M\\xf6glichkeiten der \\xdcberwachung vor Augen gef\\xfchrt, die vor kurzem noch als Hollywoodutopie abgetan wurden. Immer umf\\xe4nglicher werden Daten von uns erhoben bzw. erzeugen wir sie selbst. Die Auswertung dieser als Big Data beschriebenen Datenflut, soll unsere Absichten und Botschaften offenlegen.\\n\\nDiesem un\\xfcberschaubaren Dickicht versuchen wir in dieser Ausgabe der KulturWelle gar nicht erst Herr zu werden, sondern lassen uns vielmehr affirmativ darauf ein. Im Kaleidoskop der \\xdcberwachung steuert jedes Redaktionsmitglied einen kurzen Beitrag zu einem ABC der \\xdcberwachung bei. Zwischendurch belauschen wir ein Gespr\\xe4ch von Frank Rieger und Felix von Leitner. Es entsteht ein notwendig fragmentarischer \\xdcberblick zu einem Ph\\xe4nomen, das so in seiner Vielgestaltigkeit erkennbar wird.'