Angriff auf die Bürgerrechte - ITAS-Themenabend zu den Risiken von Big Data - Beitrag bei Radio KIT am 02.04.2015

Published: May 22, 2015, 8:49 a.m.

Erst ganz langsam dämmert es uns. Die vielen schönen Dienste im Internet oder die Apps auf unseren Smartphones sie sind nicht wirklich gratis. Sie haben bereits einen großen Teil unserer Privatsphäre gekostet. Und am Ende wird die Rechnung noch viel höher sein. Ob wir eine der großen Suchmaschinen benutzen, ob wir uns von unserem Handy durch die Stadt navigieren lassen, auf Facebook die Bilder unserer Freunde posten oder bei Amazon ein Buch bestellen, die großen Internetkonzerne verfolgen unser Agieren mit Argusaugen und zeichnen jede unserer Reaktionen auf. Rund um den Globus entstehen so gewaltige Datensammlungen. Unerwünschte und weitgehend unbekannte Nebenwirkungen von Big Data und der Technologien, die ihre kommerzielle Verwertung erlauben, waren das Thema eines Informationsabends des Instituts für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse (ITAS), der am 18. März unter dem Titel „Smart. Vernetzt. Gläsern? Leben in der Datenwolke" in der Veranstaltungsreihe „technik.kontrovers“ in den Räumen des Instituts stattfand. Der Ansturm der Besucher war enorm und die Diskussion wurde mit großem emotionalem Engagement geführt. Der Frontalangriff auf bürgerliche Freiheiten, die die Informationsindustrie und ihr Umgang mit Big Data darstellen, scheint nicht mehr nur von einigen wenigen Aktivisten wahrgenommen zu werden. Was die Besucher am Ende nachhause mitnehmen konnten, war das düstere Bild einer Zukunft, in der immer mehr Sensoren in allen möglichen Geräten immer unkontrollierbarere Informationen über jeden Einzelnen an diverse Datenwolken weitergeben, bis die aus diesen Informationen herausgelesenen digitalen Persönlichkeitsprofile schließlich die Freiheit der realen Individuen erstickt haben. Radio KIT Reporterin Susanne Radosavljevic sprach mit Mit-Initiator Reinhard Heil.