Stumpen

Published: Oct. 25, 2020, 2:57 p.m.

Wehte auf Berlins Rotem Rathaus nicht eine Flagge auf Halbmast, als der kleine Gero zur Welt kam? Nein, dieses Szenario ereignete sich viele Jahre später, und es war eine Malerlatzhose, die auf dem streng bewachten Gebäude wehte, er hatte sie dort hingehängt und landete dafür selbstverständlich im Knast. Hätte man bei der Geburt dieses Jungen, der heute unter dem Namen "Stumpen" bekannt ist, denn ahnen können, wie anarchistisch er später mit dem Ernst der Dinge umgehen würde? Nicht unbedingt. Der junge Ivers absolvierte eine klassische Gesangsausbildung, seine vier Oktaven umspannende Stimme löste nichts als Verzücken aus, erstmal jedenfalls, bis im Tonstudio des Lebens etwas Verrücktes passierte: diese Band entstand, Knorkator, nicht einzuordnen, viele Fans, und Stumpen ist ihr Sänger, seit 25 Jahren. Die taz nennt den 56-Jährigen einen "Bühnenirren" und wer hat schon den Mut, diesen Leuten zu widersprechen. | Diese Podcast-Episode steht unter der Creative Commons Lizenz CC BY-NC-ND 4.0.