Gehen oder bleiben? Leben in der DDR zwischen Ausreise, Flucht und sozialistischem Alltag

Published: Jan. 18, 2024, 9:44 a.m.

b'Westen oder DDR? Viele DDR-B\\xfcrger stellten sich diese schicksalhafte Frage. Millionen entzogen sich mit dem Verlassen ihrer Heimat dem Allmachtsanspruch der SED: ein permanenter Stein des Ansto\\xdfes f\\xfcr die Machthaber und die Gesellschaft. Vor dem Mauerbau flohen die Menschen relativ gefahrlos \\xfcber die Berliner Sektorengrenze, danach blieb nur noch die lebensgef\\xe4hrliche Flucht \\xfcber die Sperranlagen oder der Ausreiseantrag. In den 1980er-Jahren entwickelte sich die Anzahl der Ausreisewilligen schlie\\xdflich zu einer republikweiten Massenbewegung, die nachhaltig zur Erosion des SED-Staates beitrug. Die Mehrheit der Menschen aber hatte sich mit ihrem Leben mehr oder weniger arrangiert und blieb im Land. Andere wiederum entschlossen sich ganz bewusst zum Ausharren in der DDR, um sich in ihrer Heimat f\\xfcr demokratische Ver\\xe4nderungen einzusetzen.

\\nDie Auftaktveranstaltung der Reihe "Erinnerungsort DDR" im Jahr 2015 thematisierte diese Ambivalenz zwischen Gehen und Bleiben. \\xdcber welche unterschiedlichen Motivationen verf\\xfcgten diejenigen, die sich dazu entschlossen, das Land zu verlassen? Wie sah ihr Weg in den Westen aus und wie verlief ihr Leben dort weiter? In welcher Lage sahen sich die Dagebliebenen?'