Aufarbeitung oder Schlussstrich?

Published: Jan. 18, 2024, 9:44 a.m.

b'Die bundesrepublikanische Protestbewegung der 1960er-Jahre richtete sich gegen den Vietnamkrieg und autorit\\xe4re Strukturen in der Gesellschaft, aber auch gegen das \\xbbkommunikative Beschweigen\\xab (Hermann L\\xfcbbe) der NS-Vergangenheit.

\\nDie Anklage der \\xbbT\\xe4ter-V\\xe4ter\\xab sowie die Kritik an den personellen Kontinuit\\xe4ten vom Dritten Reich zur Bundesrepublik in den staatlichen Institutionen und an den Universit\\xe4ten waren ein wichtiges Antriebselement des Generationenprotestes. W\\xe4hrend die breite gesellschaftliche Auseinandersetzung mit der NS-Zeit in der Bundesrepublik erst in den 1960er-Jahren richtig einsetzte, hatte sich die DDR bereits der Vergangenheit durch die staatlich verordnete \\xbbantifaschistisch-demokratische Umw\\xe4lzung\\xab entledigt und reklamierte in zahlreichen Kampagnen f\\xfcr sich, das \\xbbbessere Deutschland\\xab zu sein.

\\nDie sechste Veranstaltung der Reihe \\xbbDas doppelte 1968. Hoffnung Aufbruch Protest\\xab fragt nach dem Umgang mit dem nationalsozialistischen Erbe im geteilten Deutschland und danach, welche Bedeutung es f\\xfcr die Protestbewegung der 1960er-Jahre hatte. Waren die \\xbbAchtundsechziger\\xab logische Konsequenz der lange beschwiegenen NS-Zeit? Welche Rolle spielten sie bei der einsetzenden gesellschaftlichen Auseinandersetzung mit der belasteten Vergangenheit? Wie glaubw\\xfcrdig war die NS-Aufarbeitung in der DDR? Waren die unterschiedlichen Akteure in Ost und West wirklich an einer kritischen Auseinandersetzung interessiert und welche Bedeutung hat ihr Beitrag heute?'