Episode 80: Groe Freiheit Nr. 7, 1944

Published: April 7, 2019, 7:05 p.m.

b'Helmut K\\xe4utner bekommt 1943 von den Nazis gr\\xfcnes Licht f\\xfcr \\u2013 so hie\\xdf der Film damals noch \\u2013 \\u201eGro\\xdfe Freiheit\\u201c. Man erwartet einen Prestigefilm, leicht Variet\\xe9-m\\xe4\\xdfig angehaucht, in dem wehm\\xfctige, singende Seefahrer und lustige Matrosen auf Landgang vom Kriegsgeschehen ablenken sollen. Sogar teuer in Farbe darf K\\xe4utner drehen \\u2013 endg\\xfcltiger Beweis daf\\xfcr, dass die Propagandamaschinerie sich viel verspricht von dem Projekt. Heraus kam aber etwas ganz anderes: ein Film, in dem Hamburg kosmopolitisch ist, ein Schmelztiegel ohne einen Hauch von v\\xf6lkischem Unfug. Eine Weltstadt, in der sich die Menschen von der Traditionslenkung l\\xf6sen und Individuen werden d\\xfcrfen, mit allen positiven wie negativen Folgen. Wo Hannes, der Matrose und Troubadour gespielt von Hans Albers, kein gestandener deutscher Held ist, sondern angeknackster Narzisst voller Fehler \\u2013 so wie alle anderen Figuren in diesem Film. Wir unterhalten uns \\xfcber die generische Br\\xfcchigkeit der Gro\\xdfen Freiheit, \\xfcber die grandiose Farbfotografie, die kleinen und gro\\xdfen subversiven Gesten in der Inszenierung.'