Episode 168: Kuroneko (Yabu no naka no kuroneko / Black Cat), 1968

Published: Jan. 24, 2021, 1:56 p.m.

b'Es ist 1968, auch in Japan rebelliert die Jugend - und Kaneto Shind\\xf4 dreht einen Geisterfilm, der genau diesen Generationenkonflikt thematisiert, der au\\xdferhalb der Kinos\\xe4le tobt. Nur auf den ersten Blick wirkt Kuroneko wie ein reines Genrest\\xfcck, so sehr \\xe4sthetisiert, dass dem exotistisch erotisierten Westler das Herz \\xfcbergeht. Sieht man genauer hin, wird die politische Allegorie mehr als offensichtlich: es geht um einen Bauernjungen, der im Krieg zum Samurai aufgestiegen ist - und jetzt nach Hause zur\\xfcckkehrt. Nur ist die \\xe4rmliche H\\xfctte abgebrannt, Mutter und Ehefrau sind tot. Was er nicht wei\\xdf: die beiden Toten sind als Rachegeister zur\\xfcckgekehrt, die Samurai in die Falle locken und meucheln. Samurai wie er selbst. Es geht ohne Zweifel darum, dass nach 1945 die eigenen S\\xf6hne nicht nur als k\\xf6rperlich wie seelisch Versehrte aus dem Krieg zur\\xfcckkamen, sondern auch als Kriegsverbrecher. Wir reden dar\\xfcber, wie der Film gebaut ist, um diese Assoziationen auszul\\xf6sen. Und, ja, auch \\xfcber seine berauschende \\xdcber\\xe4sthetisierung, mit Anleihen im Noh-Theater und beim Kabuki.'