Episode 134: Plasier (Le Plaisir), 1952

Published: April 19, 2020, 12:07 p.m.

b'Max Oph\\xfcls ist bekannt f\\xfcr seine langen, virtuosen Einstellungen und f\\xfcr die romantische Melancholie, die seine Filme durchzieht. Kann der auch Kom\\xf6die? Oberfl\\xe4chlich betrachtet ist LE PLAISIR (1952) n\\xe4mlich eine solche: es geht um alte M\\xe4nner, die das Tanzbein schwingen wollen und sich dabei l\\xe4cherlich machen; darum, was mit der Triebabfuhr einer Kleinstadt passiert, wenn das Bordell schlie\\xdft; wie ein Dorf auf die Ankunft einer Truppe Prostituierte reagiert. Gerade im Mittelteil des Films ist die Atmosph\\xe4re fr\\xfchlingshaft, lichtdurchflutet, sinnlich-leicht. Also ja, Oph\\xfcls kann auch Kom\\xf6die? Wir reden dar\\xfcber, wie das dann eigentlich doch wieder typisch Oph\\xfcls ist: der alte Mann, der auf der Tanzfl\\xe4che kollabiert, ist ein armes W\\xfcrstchen, seine Frau gebeutelt. Die Abwesenheit der Prostituierten offenbart, wie fragil die m\\xe4nnliche Psyche ist, wenn ihr nicht st\\xe4ndig geschmeichelt wird. Und als die Sexarbeiterinnen zum ersten Mal seit langem wieder in einer Kirche sitzen, brechen sie in Tr\\xe4nen aus. Und keine von ihnen wei\\xdf so recht, warum.'