Episode 121: Elf Uhr nachts (Pierrot Le Fou), 1965

Published: Jan. 19, 2020, 5:33 p.m.

b'Die franz\\xf6sische Neue Welle gilt als zeitlich eng begrenztes Ph\\xe4nomen: Mitte der 50er Jahre geht es los, Anfang der 60er ist dann gleich auch wieder Schluss. Pierrot le Fou von Jean-Luc Godard ist einer der Filme, die den \\xdcbergang zwischen Nouvelle Vague und dem diffusen Danach dokumentieren. Godard wiederholt hier viele seiner Stilmittel und Arbeitsweisen aus den fr\\xfchen Filmen: eine Gangstergeschichte \\xe0 la \\xc0 bout de souffle mit Belmondo in der Hauptrolle, Anleihen bei Fritz Lang (besonders You only Live Once) und diversen anderen Regisseuren des klassischen Hollywood, Jump Cuts, Pop Art, improvisierte Szenen, lange tiefenscharfe Einstellungen f\\xfcr Ziehvater Andr\\xe9 Bazin. Aber man merkt deutlich, dass all das nicht mehr verfangen will (und wohl teilweise auch soll). Godard ironisiert seine fr\\xfchere Subversion, will nicht mehr an die Authentizit\\xe4tsideen seiner Jahre als Deb\\xfctant glauben. Aus dem Off kriecht die Postmoderne in den Film. (Und genau dar\\xfcber unterhalten wir uns.)'