Episode 101: Der weite Ritt (The Hired Hand), 1971

Published: Sept. 1, 2019, 1 p.m.

b'Den Western runterdampfen, bis nur noch f\\xfcnf, sechs Plot Points \\xfcbrigbleiben: Peter Fondas offizielles Regiedeb\\xfct von 1971 ist eine \\xdcbung in kunstvollem Minimalismus. Der Cowboy, den Fonda hier spielt, ist vor sieben Jahren vor seiner Verantwortung als Familienvater davongelaufen und hat in der Prairie die Freiheit gesucht. Jetzt hat er genug vom unbest\\xe4ndigen Leben und will es doch nochmal mit seiner Frau Hannah (Verna Bloom) versuchen. Er bringt seinen besten Freund Arch (Warren Oates) mit auf die Farm. Aber eventuell holt ihn seine Vergangenheit als halber Outlaw wieder ein. Als einen Anti-Western hat man damals THE HIRED HAND in der Kritik gerne bezeichnet, aber das stimmt nicht: nat\\xfcrlich atmet Fondas Film aus jeder Pore Gegenkultur und enorme Skepsis gegen jede Form von Norm und Autorit\\xe4t. Aber gleichzeitig werden hier auch Konventionen des Genres flei\\xdfig erf\\xfcllt, sollen wir als Publikum vieles aus unserer Seherfahrung wiedererkennen. Aber nicht \\u2013 wie sonst im New Hollywood so beliebt \\u2013 als selbstreflexives Referenztheater. Wir unterhalten uns dar\\xfcber, was Fonda von den movie brats der Zeit unterscheidet, wie THE HIRED HAND uns dazu bringt, \\xfcber die Regeln und Normen des Westerns nachzudenken, gerade weil er sie erf\\xfcllt. Und schw\\xe4rmen \\xfcber Schauspiel und Vilmos Zsigmonds Kamera.'