Episode 098: Dressed to Kill, 1980

Published: Aug. 11, 2019, 7:43 p.m.

b'Filmfans und Filmkritiker lieben Brian De Palma, seien wir ehrlich: wir auch. Am Beispiel von DRESSED TO KILL erkennen wir auch, warum. Gerade die erste halbe Stunde ist die Perfektion des selbstbewussten, den Kamerablick aufzeigenden, das Publikum im Jetzt abholenden Kino. Wir erz\\xe4hlen filmisch, aber so, dass das Publikum dies auch wahrnehmen muss, um den Film zu verstehen und einzuordnen. Dazu ist das Ganze in seiner Zeit zutiefst transgressiv, denn es geht um Sexualit\\xe4t und Begehren einer Frau mittleren Alters \\u2013 hier kommt der Erotikthriller in den Mainstream.\\nDoch es zeigt sich zugleich eine Schw\\xe4che, die auch in der Zitate-lastigen Erz\\xe4hlform ihre Ursache hat, denn der herbeigebrachte Bruch, deutlich an Hitchcock orientiert und in sich eine kluge Idee, \\xfcberf\\xfchrt den Film in eine schw\\xe4chere Konstruktion, die ihre Erz\\xe4hlung weg von der subjektiven Psychologisierung hin zu einer Nexus-Erz\\xe4hlung umbaut. Aber kann man einem Film vorwerfen, dass er nach der ersten, filmisch quasi perfekten 30 Minuten nicht mehr auf dem Niveau bleiben kann?'