Episode 065: Der Mann, der vom Himmel fiel (The Man Who Fell to Earth), 1976

Published: Dec. 16, 2018, 9:04 p.m.

b'In seinem narrativen Herzen ein Science-Fiction-Film, der alles, was kausal SciFi ist, fallen zu lassen scheint, ist Nicolas Roegs Literaturverfilmung eine fragile Konstruktion, der es um menschliche Abgr\\xfcnde und Bedingtheiten, Abh\\xe4ngigkeiten und Sexualit\\xe4t geht. Er bindet seinen Kamerablick an das von David Bowie gespielte Alien, einen Mann, der sich in die Gesellschaft einpasst, aber dennoch immer verzerrt von au\\xdfen auf die Welt schaut. Gleichzeitig bleibt auch sein Charakter f\\xfcr uns ein Au\\xdfen, und so doppelt sich das Filmbild zu einem wenig verl\\xe4sslichen Spiegelbild. Roeg, gerade leider verstorben, ist ein Gro\\xdfmeister des 70er Jahre Arthouse-Films, versteht sich auf ein Kino fern von absichernden Kausalketten, dem es um Fragen von Zeitlichkeit und subjektive Erinnerungsbilder geht - ein Potential des Mediums Film, das er wie kaum ein anderer untersucht. Dabei ist sein Film selten emotional, aber immer faszinierend, und zutiefst einflussreich. Wir schauen darauf, wie er mit seinem Erz\\xe4hlen und seiner \\xc4sthetik den Weg f\\xfcr Lynch, Cronenberg, Egoyan oder Nolan ebnet, aber auch wie seine Erz\\xe4hlstrategie um den Nukleus einer Figur andere Geschichten zu arrangieren, Comic-Autor und Film-Vorlagengeber Alan Moore tief beeinflusst hat. Auch wenn dies nicht sein bester Film ist: Roeg, den man irgendwo etwas vergessen hatte, hat unsere Kultur ver\\xe4ndert.'