Episode 047: Das Verbrechen des Herrn Lange (Le crime de Monsieur Lange), 1936

Published: Aug. 5, 2018, 7:03 p.m.

b'Jean Renoir ist einer der ber\\xfchmtesten franz\\xf6sischen Regisseure, und seine SPIELREGEL taucht regelm\\xe4\\xdfig weit vorne in Listen der besten Filme aller Zeiten auf. Gleichzeitig sind sein Humanismus und sein wenig ostentativer Auteurismus aber auch arg aus der Mode gekommen, und das sowohl bei den Praktikern als auch bei den Zuschauern. Wir mussten dementsprechend lange warten, bis endlich eine Blu ray-Neuauflage erschien, um Renoir ins Filmarchiv-Programm zu hieven. Daf\\xfcr ist DAS VERBRECHEN DES HERRN LANGE dann gleich einer von Renoirs sch\\xf6nsten Filmen und ein toller Einstieg in seine Filmographie (auch Freunde der Arbeiten von Jacques Pr\\xe9vert kommen auf ihre Kosten: er hat hier das Drehbuch mit verfasst). Es geht um eine kleine Verlagsanstalt mit eigener Druckerei im Paris der 1930er Jahre, deren Mitarbeiter arg unter dem narzisstischen, \\xfcbergriffigen Firmenchef leiden. Als der dann vermeintlich bei einem Zugungl\\xfcck ums Leben kommt, wird der Verlag zur Genossenschaft umgebaut \\u2013 und binnen k\\xfcrzester Zeit zur sozialistischen Utopie. Renoir inszeniert diesen Wunschtraum mit unerh\\xf6rter Leichtigkeit und mit Sympathie selbst f\\xfcr die gr\\xf6\\xdften Widerlinge. Wir sprechen \\xfcber seinen Regiestil, die Verwendung von Tiefensch\\xe4rfe, die Arbeit mit dem Ensemble aus Film- und Theaterdarstellern und ordnen MONSIEUR LANGE historisch ein.'