Hide and seek uber die Biometrie-Datenbank des US-Militars (jev22)

Published: Dec. 27, 2022, 1 p.m.

b'Das US-Milit\\xe4r hat massenhaft Ger\\xe4te zur biometrischen Erfassung von Menschen in Afghanistan genutzt. Einige Ger\\xe4te wurden beim hastigen Abzug der NATO-Truppen zur\\xfcckgelassen. Wir haben bei Analysen solcher Ger\\xe4te gro\\xdfe Mengen an biometrischen und weiteren personenbezogenen Daten gefunden. In den falschen H\\xe4nden bedeuten diese Daten Lebensgefahr f\\xfcr Menschen in Afghanistan und Irak.\\n\\nMitte April 2021 k\\xfcndigte Joe Biden den Abzug der US-Truppen aus Afghanistan an. Kurz darauf beschloss der NATO-Rat den vollst\\xe4ndigen Abzug aus Afghanistan. Der eigentliche Abzug erfolgte \\xfcberst\\xfcrzt, parallel zu einem R\\xfcckeroberungsfeldzug der Taliban. Im Rahmen des Abzugs blieben nicht nur Ortskr\\xe4fte, welche sich auf Grund der Zusammenarbeit mit den NATO-Staaten in Lebensgefahr befanden, zur\\xfcck. Alleine die USA lie\\xdfen milit\\xe4rische Ausr\\xfcstung [im Wert von circa sieben Millarden US Dollar zur\\xfcck](https://www.forbes.com/sites/zacharysmith/2022/04/27/us-left-7-billion-in-military-hardware-in-afghanistan-as-taliban-took-over-dod-reportedly-finds). Darunter befanden sich auch [Ger\\xe4te zur Erfassung biometrischer Daten](https://theintercept.com/2021/08/17/afghanistan-taliban-military-biometrics/). Diese Ger\\xe4te wurden sowohl zur biometrischen Erfassung des lokalen Personals, als auch f\\xfcr Grenz- und \\xdcbergangskontrollen verwendet.\\n\\nDer Einsatz von Biometrie-Ger\\xe4ten durch Milit\\xe4rs ist schon seit Jahren bekannt. Zu den eingesetzten Ger\\xe4ten sind erstaunlich detaillierte Informationen frei im Internet verf\\xfcgbar. Nicht nur das US-Milit\\xe4r setzt solche Systeme ein. Auch Deutschland geh\\xf6rt zu den Nutzer-Staaten und \\xfcbermittelte sogar biometrische Daten an die Amerikaner, wie aus einem geheimen, [auf Wikileaks ver\\xf6ffentlichten Memorandum of Understanding](https://wikileaks.org/bnd-inquiry/docs/BMVg/MAT%20A%20BMVg-1-1/MAT_A_BMVg-1-1d-8.pdf) hervorgeht.\\n\\nWas aus den \\xf6ffentlich verf\\xfcgbaren Daten nicht ersichtlich wird, ist, welche Sicherheitsmechanismen zum Schutz der hochsensiblen biometrischen Daten auf diesen Ger\\xe4ten zum Einsatz kommen. [Da das US-Milit\\xe4r selbst vor der Gefahr solcher biometrischen Datenbanken warnt](https://www.wired.com/2007/08/also-two-thirds/), haben wir ein besonders hohes Schutzniveau erwartet. \\n\\nWir hatten die M\\xf6glichkeit verschiedene Ger\\xe4te des US-Milit\\xe4rs zu untersuchen. Bei der Untersuchung wurde schnell klar, dass auf den Ger\\xe4ten selbst keinerlei Sicherheitsmechanismen implementiert wurden. Die potenziellen Konsequenzen dieses Verzichts auf Absicherung wurden noch (un)fassbarer, als wir auf einem der Ger\\xe4te eine Datenbank mit einer gro\\xdfen Menge sensibler Daten rekonstruieren konnten. Die Tatsache, dass h\\xf6chstwahrscheinlich unver\\xe4nderbare biometrische Daten besonders vulnerabler Personen ungesichert in einem Konfliktgebiet zur\\xfcckgelassen wurden, zeigt einmal mehr deutlich die Gefahren biometrischer Datenbanken.\\n\\n\\nContent Notice: Milit\\xe4r, Krieg, \\xdcberwachung\\nabout this event: https://pretalx.c3voc.de/hip-berlin-2022/talk/V7UFTL/'