Darf's noch etwas visionarer sein? (37c3)

Published: Dec. 29, 2023, 11:55 a.m.

b'Supereffiziente digitale Technik als L\\xf6sung aller Probleme oder doch lieber die selbstgebaute ressourcensparsame Low-Tech-Variante? Die Zukunftsvorstellungen, die den Einsatz digitaler Technik und \\xf6kologische Fragen zusammendenken, sind in der deutschen Diskurslandschaft nicht gerade \\xfcppig ges\\xe4t. Im Vortrag werden die Ergebnisse einer Kurzstudie pr\\xe4sentiert, bei der wir die Zukunftsvorstellungen digital-\\xf6kologischer Transformation bei gesellschaftspolitischen Akteuren gesucht, analysiert und zu Visionskategorien zusammengefasst haben.\\n\\nDer Vortrag bietet einen Einblick in die Ergebnisse einer erstmaligen systematischen Untersuchung der im deutschsprachigen Diskurs pr\\xe4senten Visionen zur digital-\\xf6kologischen Transformation und setzt diese in einer Landschaft an Vorstellungen von Transformation, Nachhaltigkeit und Technikgestaltung zueinander in Beziehung. Bei der Recherche wurden zivilgesellschaftliche, staatliche, wissenschaftliche und wirtschaftliche Akteure ber\\xfccksichtigt. Das Ergebnis sind sechs verschiedene Typen an Visionskategorien: \\u201eDematerialisierung", \\u201eDigital-\\xf6kologische Modernisierung", \\u201eLeitplanken einer zukunftsf\\xe4higen Digitalpolitik", \\u201eDigital-\\xf6kologischer T\\xdcV", \\u201eDigitale Suffizienz" und \\u201eLow-Tech" bilden die Landschaft der Visionen digital-\\xf6kologischer Transformation im deutschsprachigen Raum.\\n\\nDie Vorstellung, dass digitale Technik durch Effizienzsteigerungen zu einer Entkopplung von Wirtschaftswachstum und Ressourcenverbrauch beitr\\xe4gt, kann unter dem Begriff \\u201eDematerialisierung\\u201d gefasst werden. \\u201eDigital-\\xf6kologische Modernisierung\\u201d bezeichnet einen eher technokratischen Ansatz, in dem die \\xf6kologischen Kosten der Digitalisierung durch Sparsamkeit, Recycling und vor allem den fl\\xe4chendeckenden Einsatz von erneuerbaren Energien zu bew\\xe4ltigen sind. Vertreter\\\\*innen des Visionstyps \\u201eLeitplanken einer zukunftsf\\xe4higen Digitalpolitik\\u201d geben statt einer scharf formulierten Vision eher Leitplanken f\\xfcr die zuk\\xfcnftige Gestaltung der Digitalisierung im Rahmen \\xf6kologischer Grenzen vor. Die Kategorie \\u201eDigital-\\xf6kologischer T\\xdcV\\u201d beschreibt Ans\\xe4tze, die eine Bewertung des Verh\\xe4ltnisses von \\xd6kologie und digitaler Technik von einer fortlaufenden \\xdcberpr\\xfcfung des Einsatzes digitaler Technik abh\\xe4ngig machen. Bei \\u201eDigitaler Suffizienz\\u201d wird das Konzept der Suffizienz auf den Bereich Digitalisierung \\xfcbertragen und orientiert sich an dem Motto \\u201eso viel Digitalisierung wie n\\xf6tig, so wenig wie m\\xf6glich\\u201c. Zuletzt kann die Idee der Abkehr vom linearen Fortschrittsdenken und von damit einhergehenden ressourcenintensiven High-Tech-Infrastrukturen als \\u201eLow-Tech\\u201d-Vision bezeichnet werden.\\n\\nIm Vortrag wird das Verh\\xe4ltnis der einzelnen Kategorien zueinander anhand von verschiedenen Dimensionen, wie ihr zugrundeliegendes Transformationsverst\\xe4ndnis oder die Radikalit\\xe4t der beschriebenen Ver\\xe4nderungen, dargestellt sowie deren politische Bedeutung reflektiert. Welche Visionen erf\\xfcllen den Anspruch an eine global gerechte Digitalit\\xe4t der Zukunft?\\nabout this event: https://events.ccc.de/congress/2023/hub/event/darf_s_noch_etwas_visionarer_sein/'