Dieses Interview entstand in der Flughafenambulanz in Wien-Schwechat mit dem Ethnomediziner Armin Prinz. Es war ein sehr reiches Gespr\xe4ch an interessanten Infos, erschreckenden Geschichten und Einsichten wie viel Kultur in unserem K\xf6rper steckt.\n\nSendungsinhalt:\n\n * Aufgaben der Flughafenambulanz\n * Werdegang von Armin Prinz mit Feldforschung bei den Azande\n * Anthropologie und transkulturelle Kompetenz im Medizinstudium\n * Definition von Ethnomedizin\n * menschliche Universalismen in der Medizin\n * kulturgebundene Krankheitsdarstellungen\n * Armin Prinz Erfahrungen im Auftrag der WHO und \xc4rzte ohne Grenzen im Senegal\n * interdisziplin\xe4res Zusammenspiel von Anthropologie und Medizin\n * Naturwissenschaftliche Sorgfaltspflicht in der Medizinethnologie\n * Intelectual-Property auf indigene Heilmethoden\n * Hochschulmedizin bereichern mit indigener Medizin\n * der soziale Status von Krankheiten\n\nListe an Fachbegriffen im Podcast:\n\n * 30:06 - Humanpassage = Wenn ein Virus von einem infizierten Menschen auf einen n\xe4chsten \xfcbergeht, diesen infiziert und dann wieder weiter zu einem anderen Menschen kommt, usw (durch die sich anh\xe4ufenden Fehler bei der Replikation, also Vermehrung, wird der Virus schw\xe4cher);\n * 30:42 - h\xe4morrhagisches Fieber = Fieber mit Blutungen, die durch die fieberausl\xf6sende Infektion entstehen;\n * 43:20 - Curare = s\xfcdamerikanisches Pfeilgift aus Pflanzen, als Muskelrelaxans eingesetzt;\n * 43:22 - Chinin = Substanz, die aus der Chinarinde gewonnen wird; wird heute noch zur Behandlung der Malaria tropica eingesetzt, ist aber relativ schlecht vertr\xe4glich;\n * 43:29 - Physostigmin = Wirkstoff der Calabarbohnen, bei Ritualen in Afrika verwendet; wird u.a. bei erh\xf6htem Augeninnendruck (welcher Erblindungsgerahr birgt) angewendet;\n * 43:41 - Digitalis = Fingerhut = Herzglykosid; wird bei Herzinsuffizienz angewendet und verl\xe4ngert die (Herz-) Muskelkontraktion;\n * 44:50 - Skelettmuskulatur = die Muskulatur, die man willentlich zur Bewegung ansteuern kann;\n * 48:00 - Rauwolfia serpentia/vomitoria = Schlangenwurz = Reserpin; wird heute als Blutdruckmittel verwendet, aber mit vielen Nebenwirkungen;\n * 1:00:07 - Stase = Stauung einer sonst bewegten Fl\xfcssigkeit (z.B.: H\xe4mostase = Blutgerinnung)\n * 1:00:10 - Metastase = Krebszellen, die via Lymphe oder Blut woanders im K\xf6rper hingelangen, sich dort festsetzen und wachsen;\n * 1:01:00 - Membranpotential = Ladungsunterschied an der Zellmembran (Au\xdfenseite positiv, Innenseite negativ), der durch Ionen und Proteine zustande kommt; notwendig f\xfcr die Erregbarkeit der Zellen;\n * 1:01:08 - Mediatoren = Signalmolek\xfcle, die von Zellen produziert werden, um sich selbst oder andere Zellen zu stimulieren;\n * 1:02:57 - Antik\xf6rper sind aus Eiwei\xdf aufgebaut, durch die Plasmapherese will man sie bei Autoimmunkrankheiten (wie alles Eiwei\xdf) aus dem Blut loswerden;\n\nEinige der \xfcber 120 Publikationen von Armin Prinz:\n\n * Armin Prinz. 1979. Die Ethnomedizin als interdisziplin\xe4re Forschungsrichtung. Wiener Universit\xe4ts Verlag. Wien\n * Armin Prinz 1998. \xdcber den Umgang mit Leichen bei fremden V\xf6lkern. in: K\xf6rper ohne Leben. Norbert Stefenel(Hrsg). Seite 136ff.\n * Armin Prinz. 2000 Schamanen als Clown-Doctors in: Theaterkunst & Heilkunst: Studien zu Theater und Anthropologie. B\xf6hlau Verlag. K\xf6ln Weimar, Seite 195-209\n * Armin Prinz. 2001. Hygiene in der Ethnomedizin. in: Sein & Sinn, Burg & Mensch. Falko Daim(Hrsg). Nieder\xf6sterreichisches Landesmuseum. St. P\xf6lten. Seite 216ff\n * Armin Prinz 2004. Einf\xfchrung in die Ethnomedizin. in: Grundlagen und Praxis komplement\xe4rmedizinischer Methoden. Michael Frass (Hrsg). Wiener Universit\xe4ts Verlag. Wien. Seite 55ff\n\nLinks:\n\n * Ethnomedizinisches Institut an der Hauptuni\n * Ethnomedizin und internationale Gesundheit auf der meduni Wien\n * Folien der Lehrveranstaltung von Ruth Kutalek und Armin Prinz (Folen2, Lernunterlagen) (PDF)\n * WP: Ethnomedizin\n * Arbeitsgemeinschaft Ethnomedizin e.V.\n * Lebenslauf [...]