Was waren das f\xfcr Bilder in der vergangenen Woche! In den Nachrichten und Wettervorhersagen wurde bereits Tage vorher angek\xfcndigt, dass jede Menge Saharastaub von Frankreich aus auf dem Weg zu uns ist. Am Dienstagabend wurden dann bereits erste Bilder gezeigt, wie in S\xfcddeutschland die untergehende Sonne den Himmel von Westen her blutrot f\xe4rbte.\n\nBei uns in Westdeutschland kam der W\xfcstenstaub dann erst am Mittwochmittag an. Mit blutrotem Himmel oder anderen beeindruckenden Farben wurde es dann aber nichts. Stattdessen f\xe4rbte sich das Blau des wolkenlosen Himmels in eine ziemlich tr\xfcbe Suppe, durch die die Sonne ein fast schon bedrohliches Licht warf. Dass der Sand aus der Sahara immer mal wieder zu uns nach Europa kommt, ist nichts ungew\xf6hnliches. Ich muss beim Stichwort "W\xfcste" allerdings auch an etwas anderes denken: Wir Ordensleute und auch viele andere Christen veranstalten h\xe4ufig sognannte W\xfcstentage. Das sind Tage zur religi\xf6sen Einkehr, bei denen die Teilnehmenden nebenbei einen etwas einfacheren Lebensstil als sonst pflegen.\n\nDer Begriff "W\xfcste" erinnert an die 40 Tage, die auch Jesus mit Fasten in der W\xfcste verbracht hatte, bevor er \xf6ffentlich auftrat. Aber auch das Volk Israel war 40 Jahre lang in der W\xfcste unterwegs, als es aus \xc4gypten in das verhei\xdfene Land gezogen ist. Dabei gab es auch manches an Entbehrungen und Verzicht. Gerade in diesen Tagen werden auch wir wieder gefragt, auf was wir zu verzichten bereit sind, um diesen sinnlosen Krieg in der Ukraine zu stoppen. Denn jede Sanktion f\xfcr Russland ist auch mit einer Konsequenz f\xfcr unseren Lebensstil verbunden.\n\nFragen wir uns also heute einmal, wie wir durch Verzicht oder einfach nur durch M\xe4\xdfigung zu einer besseren Welt beitragen k\xf6nnen. Das Bild der W\xfcste und des W\xfcstenstaubs in der vergangenen Woche konnten uns da eine gute Hilfe sein. Denn als am Freitag der Regen \xfcber das Land zog und den Sand aus dem Himmel wusch, waren die Pf\xfctzen zwar beige und ockergelb gef\xe4rbt. Aber die Sicht war wieder klar und am Tag darauf konnte man die Sonne auch wieder in ihrer vollen Pracht sehen.