Wir wollen Christus hochhalten

Published: May 30, 2024, 4:04 a.m.

Manchmal habe ich keine Idee, die ich Ihnen mitgeben k\xf6nnte. Und man muss ja das Rad nicht immer neu erfinden. Also habe ich gelesen und gebl\xe4ttert und habe ein paar Gedanken gefunden, die meinem Verst\xe4ndnis des heutigen Festes sehr entsprechen und die ich Ihnen also gern mitgeben m\xf6chte.Am heutigen Fronleichnamsfest gehen wir aus der Kirche hinaus. Wir verlassen einen ummauerten Raum und gehen auf die Stra\xdfen. Wir haben als Kirche die Aufgabe "das Weite zu suchen". Denn Jesus hat uns zum Leben befreit, zu einem gro\xdfen und weiten Leben ohne Angst vor kleinlichem Denken. Und einer der meistgesungenen Psalmverse lautet nun einmal: "Du f\xfchrst uns hinaus ins Weite."Und hinausgehen bedeutet auch, Fortschritte machen. Wir ziehen in einer Prozession durch die Stra\xdfen. Das lateinische Wort "Prozession" kommt von "procedere". Und das hei\xdft: vorw\xe4rtsgehen, voranschreiten. Wer eine Prozession machen will, darf nicht auf der Stelle treten, sondern muss fortschreiten. Unsere Kirche darf nicht auf der Stelle treten, sondern muss sich weiterentwickeln. Sie muss Schritt halten mit den Menschen, muss beweglich bleiben, um immer neue Wege zu finden, sich unserer Welt mitteilen zu k\xf6nnen. Wer nur auf der Stelle tritt, der kann Dinge konservieren und feststampfen. Aber Kirche soll nicht konservativ, nicht festgestampft, sondern lebendig und liebenswert sein \u2013 und immer neu Fortschritte machen. Nicht stehen bleiben bei dem, was war \u2013 und nun nicht mehr zu funktioniert, sondern gehen \u2013 auf die Menschen zu und in die Zukunft Gottes hinein.An diesem Tag tun wir sichtlich etwas, was wir sonst nicht so deutlich tun, n\xe4mlich "Christus hochhalten". Wir machen das, wenn wir die Hostie in die Monstranz stellen und hochhalten. Damit bringen wir zum Ausdruck: Christus ist uns heilig. Mehr noch, er ist unser Allerheiligstes. Er ist uns so wichtig wie das Brot. Ohne ihn k\xf6nnen und wollen wir nicht leben \u2013 nicht ohne sein tr\xf6stendes und ermutigendes Wort, nicht ohne seine Zusage eines erl\xf6sten und befreiten Lebens, das er aus Liebe f\xfcr uns erworben hat, nicht ohne die Gemeinschaft, die er um seinen Tisch versammelt. Wir wollen Christus hochhalten \u2013 und ihn in unsere Mitte stellen \u2013 nicht uns selbst und auch sonst keinen Menschen, sondern nur IHN, den Herrn.