Heute haben wir wieder eine Zoomkonferenz. Eine dieser fast Neu-Erfindungen der Pandemiezeit, die sehr geholfen hat, dass Treffen und Austausch stattfinden konnten, selbst wenn wir in Quarant\xe4ne sa\xdfen und Pr\xe4senztreffen einfach nicht m\xf6glich waren. Jetzt w\xfcrde es ja wieder gehen, aber wenn eine Mitschwester daf\xfcr einen Tag Anreise, das Treffen und dann einen Tag Abreise brauchen w\xfcrde, ist es doch so sehr viel praktischer und zeitsparender.\n\nMan muss sich also ins Meeting einloggen und mit Video und Audio beitreten. Das Komische daran ist, dass man jetzt zwar die anderen sehen kann, die mit in der Konferenz sind und in ihren B\xfcros an den Schreibtischen sitzen, aber man sieht auch sich selbst. Und das ist ja sonst nicht so, es sei denn, man hat einen Spiegel am Schreibtisch. Also sehe ich mich und die anderen und merke, wie fremd das ist, sich selbst und seine Gesichtsz\xfcge zu sehen. Und eben auch ohne Maske.\n\nManchmal ertappe ich mich dabei, meine Mimik zu kontrollieren und freundlicher zu gucken und zu l\xe4cheln. Im Kreis am Konferenztisch sitzend, w\xfcrde mir das im Traum nicht einfallen. Da sehe ich mich ja nicht.\n\nIm zweiten Korintherbrief habe ich einige Verse gefunden, die mich verbl\xfcfft haben, weil sie so klingen, als w\xe4ren sie genau in mein Nachsinnen hineingeschrieben. Da hei\xdft es: \u201eWir alle spiegeln mit enth\xfclltem Angesicht die Herrlichkeit des Herrn wider und werden so in sein eigenes Bild verwandelt, von Herrlichkeit zu Herrlichkeit, durch den Geist des Herrn.\u201c\n\nWir also, die Gesch\xf6pfe Gottes, sind durch seinen Geist dazu berufen, mit unserem Gesicht, mit unseren strahlenden Augen, unserem l\xe4chelnden Mund, die Herrlichkeit Gottes zu zeigen, um dadurch in sein eigens Bild verwandelt zu werden, von Herrlichkeit zu Herrlichkeit. Wow, ich gebe zu, das ist echt beeindruckend und aber auch Aufgabe f\xfcr jeden Tag.\n\nEinige von Ihnen kennen vielleicht den Gesang dazu: \u201eIm Anschauen seines Bildes, da werden wir verwandelt in sein Bild\u201c. Wenn ich das Angesicht und die Herrlichkeit Gottes widerspiegeln will und auch soll, dann ist es notwendig, immer wieder neu ihn anzuschauen. In seinem Wort, seinen Sakramenten, den Liedern und biblischen Bildern und in den Mitmenschen, die ja ebenso das Angesicht Gottes widerspiegeln.