Am Samstag war das Hochfest Verk\xfcndigung des Herrn \u2013 der Tag erinnert daran, dass vor 2000 Jahren ein Engel eine junge Frau in Nazareth besucht hat und sie anschlie\xdfend den Sohn Gottes dann neun Monate sp\xe4ter geboren hat. Wenn man das so n\xfcchtern zusammenfast, klingt das fast ein bisschen verr\xfcckt, oder?\n\nEngel, Jungfrauengeburt, Gott wird Mensch \u2013 Christin oder Christ zu sein, ist gar nicht so einfach. Ich finde es aber ganz wichtig, dass unser Glaube uns auch einiges zumutet.\n\nEinerseits die Glaubensgeheimnisse \u2013 etwa, dass Gott in einem kleinen Baby Mensch wird und am Ende einen grauenhaften Tod am Kreuz stirbt und andererseits, dass wir uns und unsere Lebensweise st\xe4ndig hinterfragen: Ist unser Leben wenigstens in etwa so, wie Jesus uns das immer wieder in der Bibel lehrt?\n\nNat\xfcrlich geht es nicht um ein permanent schlechtes Gewissen, weil man irgendwelche Ge- oder Verbote einh\xe4lt oder auch nicht \u2013 doch aus dem Christentum eine Wellness-Religion zu machen, die nur meinem pers\xf6nlichen Wohlbefinden dient, das erscheint mir zu wenig.\n\nGerade die Fastenzeit, die so langsam in Richtung Karwoche und Ostern einbiegt, ist da eine gute M\xf6glichkeit. Ich kann mich und mein Leben, meine Beziehungen zu den Mitmenschen und zu Gott hinterfragen, vielleicht neu justieren und sogar ein bisschen verbessern. Aber nicht im Sinne einer Selbstoptimierung, sondern um der wunderbaren Botschaft vom liebenden und barmherzigen Gott gerechter zu werden.\n\nUnd das Tolle ist: Gott schafft es immer wieder, auch im Scheitern Neues zu schaffen. Also auch wenn das mit unseren Vors\xe4tzen in der Fastenzeit nicht klappt, wenn ich doch nicht Momente der Besinnung gefunden habe oder die Beziehung zu den Mitmenschen nicht besser wird: so wie auf den Karfreitag Ostern folgt, kann ich darauf vertrauen, dass Gott immer da ist und alle meine Wege mitgeht.\n\nDenn Glaube ist vor allem Vertrauen auf Gott \u2013 so wie Maria vor zweitausend Jahren.