Vor zwei Tagen war ich im Nachbarst\xe4dtchen.\xa0Die Verantwortliche der Frauengemeinschaft hatte mich eingeladen, zur Jahreshauptversammlung einen geistlichen Impuls zu geben. Irgendwie hatte ich v\xf6llig vergessen zu fragen, wie viele Frauen denn kommen w\xfcrden. Und so habe ich mal, auch angesichts der Wetterlage mit Dauerschneefall und Gl\xe4tte, mit ungef\xe4hr 40 Frauen gerechnet.\xa0Als ich fast 15 Minuten vor Beginn in den Saal gekommen bin, hat es mich v\xf6llig verbl\xfcfft: der Saal ist voller Frauen, die an festlich gedeckten Tischen sitzen und vorfreudig plaudern und ein Blasmusikensemble spielt adventliche Lieder. Auch die hochengagierten Frauen, die das Ganze ringsum gestalten und vorbereiten, sind verbl\xfcfft. Etwa 80 Frauen hatten sich angemeldet und weit mehr als 100 sind gekommen.\xa0Wir sind viele, sagt die Leiterin und agiert ein bisschen zwischen Stolz und Chaos, weil noch so viel zu regeln ist. "Wir sind Viele" ist wohl das richtige Wort. An vielen Orten sind viele Frauen sehr engagiert im normalen Alltag des Ortes und der Gemeinde. Sie k\xfcmmern sich um Alleinstehende, Kranke, Alte, um Trauerseminare und Liturgiekreise, um ein gutes Miteinander und um Angebote zu kirchlichen und gesellschaftlichen Themen. Und dieser Nachmittag hat deutlich gemacht, worum es schon dem heiligen Bischof Nikolaus damals vor 1700 Jahren gegangen ist. Die G\xfcte und Menschenfreundlichkeit dieses Gottes verk\xfcnden, in dem ich mich g\xfctig und menschenfreundlich den Mitmenschen zuwende, sie in ihrer Einsamkeit, ihrem Alter und Kranksein st\xfctze und beistehe.Die \xdcberlieferung hat den heiligen Nikolaus immer mit jenem Bischof Nikolaus gleichgesetzt, der am Konzil von Niz\xe4a teilnahm und zusammen mit dieser ersten gro\xdfen Bischofsversammlung das Bekenntnis zur wahren Gottheit Jesu Christi formulierte: Jesus Christus, \u201eLicht vom Licht, wahrer Gott vom wahren Gott, gezeugt, nicht geschaffen, eines Wesens mit dem Vater\u201c.\xa0Diese Liebe des himmlischen Vaters, der seinen Sohn in die kalte Welt schickt, damit die Menschen wieder lieben k\xf6nnen,\xa0ist die einzig wirkliche Grundlage allen christlichen Handelns von Frauen und M\xe4nnern heute. Ob sie Predigen oder Liturgie feiern oder ob sie Mitmenschen einen wunderbaren Adventsnachmittag schenken, der allen an Leib und Seele guttut und Gemeinschaft und Zusammenhalt stiftet.