Was gibt mir Hoffnung, dass es gut ausgeht?

Published: Feb. 8, 2022, 6:03 a.m.

Am Sonntag gab es in Olpe zum gro\xdfen Agathafest die abendliche Festpredigt. Und der Prediger hat einen Gedanken erl\xe4utert, der mir sehr gefallen hat. Agatha stammte ja aus Catania auf Sizilien und war als M\xe4rtyrerin auch dort f\xfcr ihren Glauben gestorben und begraben worden. Als ein Jahr sp\xe4ter mal wieder der \xc4tna ausbrach und Lava und Gestein in die H\xf6he geschleudert und der hei\xdfe Strom auf die Stadt zugeflossen ist, erstarrten die Menschen vor Schreck und Angst und Ohnmacht. Und einer ist dann wohl zum Grab der Agatha gelaufen, hat den dort aufbewahrten Schleier geholt und zu den Leuten gerufen: "Kommt, wir haben doch eine Hoffnung. Wir haben da eine F\xfcrsprecherin bei Gott, es wird gut ausgehen."\n\nUnd dann die \xdcberlegung des Predigers: Bei all der Lava des Schreckens, der Schuld, der Vertuschung, des Missbrauchs jeglicher Art, der Reformunf\xe4higkeit in unserer Kirche und bei all der Lava der Gewalt gegen die Demokratie, das Aufr\xfcsten Russlands gegen die Ukraine und der Bedrohung durch die weltweite Pandemie - Was gibt mir eigentlich Hoffnung, dass es gut ausgeht?\n\nManche haben ja keine Hoffnung mehr. Sie gehen, sie ziehen weg aus der Kirche in ein anderes Umfeld; heraus aus der Kommunalpolitik, weil es immer schwieriger wird; gehen weg von ihren alten \xdcberzeugungen und suchen einfache schwarz-wei\xdfe Antworten.\n\nWas gibt mir, was gibt uns also eigentlich Hoffnung? Nicht ein Schleier einer vor 1700 Jahren get\xf6teten jungen Christin, die wie in Harry Potter-Manier hilft, sondern der Glaube an Gott, der seine Welt, seine Menschen, seine Kirche nicht im Stich lassen wird. Was immer wir auch falsch machen.\n\nUnd diesen Glauben, den kann ich einfach nicht beweisen. Ich muss und kann ihn nur tun. Mit allen, die beim synodalen Weg am Wochenende Wege und L\xf6sungen gefunden haben. Mit allen, denen es nicht egal ist, was aus unserer Kirche in Deutschland wird. Mit allen, die ihren t\xe4glichen Dienst f\xfcr Gott und f\xfcr die Menschen tun - aus Glauben, aus Hoffnung und aus Liebe.\n\nIn Catania, auf Sizilien ist es damals gut ausgegangen f\xfcr die Bewohner der Stadt. M\xf6ge es auch heute gut ausgehen f\xfcr die Welt, f\xfcr die Menschen und f\xfcr die Kirche Jesu Christi.