Vertrauen wir dem Geist der Kraft und der Liebe!

Published: Jan. 27, 2023, 9:40 a.m.

"Wie der Herre, so\u2018s Gescherre" - die Redensart kennen vielleicht noch manche von Ihnen. Damit ist gemeint, dass die Kinder oft so \xe4hnlich werden wie die Eltern. Dass Untergebene \xe4hnlich ticken wie die Chefs, dass das Verh\xe4ltnis Sch\xfcler \u2013 Lehrer abf\xe4rben kann.\n\nDass Paulus einen ziemlichen Verschlei\xdf an Mitarbeitern hatte, kann man gut nachlesen, aber Timotheus und Titus, die sogar als Apostelsch\xfcler bezeichnet werden und deren Gedenktag heute ist, scheinen in das Schema zu passen, dass Paulus versucht hat, f\xfcr alle Gemeinden, in denen er missioniert hat, Menschen zu finden und ein zu setzen, die seine Aufgabe dort weiterf\xfchren konnten. Und so sind diese beiden sehr unterschiedlich und haben auch sehr unterschiedliche Aufgaben.\n\nAber gemeinsam ist ihnen: nachdem sie Paulus kennengelernt haben, haben sie seine unglaubliche missionarische Kraft erlebt und sind ihm bis in seinen Tod hin treue Begleiter und Mitarbeiter in seinem Dienst geblieben.\n\nDie Briefe des Paulus haben manchmal kurze Passagen, in denen auch famili\xe4re Hintergr\xfcnde seiner Sch\xfcler auftauchen und in denen Paulus etwas liebevoller, zugewandter und pers\xf6nlicher wird: in einem Brief an Timotheus schreibt er ihm:\n"Ich denke an deinen aufrichtigen Glauben, der schon in deiner Gro\xdfmutter Lo\xefs und in deiner Mutter Eunike lebendig war und der nun, wie ich wei\xdf, auch in dir lebt.\n\nDarum rufe ich dir ins Ged\xe4chtnis: Entfache die Gnade Gottes wieder, die dir durch die Auflegung meiner H\xe4nde zuteil geworden ist. Denn Gott hat uns nicht einen Geist der Verzagtheit gegeben, sondern den Geist der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit."\n\nHier wird mir wieder deutlich, wie lang die \xdcberlieferung unseres Glaubens geschieht, und wie einfach es geht, wenn es geschieht: durch Vorfahren, Gro\xdfeltern, Eltern, Missionare, die eben vorbeikommen, durch Handauflegung und Taufe.\n\nAber dass es immer an uns selbst liegt, diese Gnade Gottes wieder anzufachen und nicht verzagt und \xe4ngstlich zu sein, sondern dem Geist der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit zu trauen.