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Ein neuer Trend in Gro\xdfst\xe4dten ist, dass Familien, die sich ein eigenes Haus nicht leisten k\xf6nnen, einen Kleingarten, einen Schrebergarten pachten. Lange galt die Kleing\xe4rtnerei als spie\xdfig und nur was f\xfcr \xe4ltere Leute. Doch l\xe4ngst gibt es in St\xe4dten wie K\xf6ln oder Berlin lange Wartelisten, weil die G\xe4rten mittlerweile auch bei jungen Menschen sehr beliebt sind. Und so ein eigener Garten ist ja auch was Herrliches: Man kann darin das eigene Gem\xfcse pflanzen, die Kinder tollen auf dem Rasen herum und Grillen kann man da nat\xfcrlich auch ganz wunderbar.\xa0\n\n\nNun gibt es Kleing\xe4rten, die sehen sehr gepflegt aus, der Rasen scheint wie mit der Nagelschere geschnitten, jedes Unkraut wird sofort ausgerissen. Dann gibt es Garten, da stehen Spielger\xe4te drin, man sieht sofort, dass da eine junge Familie die Parzelle bewirtschaftet. Meistens sind solche G\xe4rten nicht ganz picobello aufger\xe4umt. Daf\xfcr sehen sie f\xfcr mich irgendwie lebendiger, man k\xf6nnte auch sagen, nat\xfcrlicher aus.\n\n\nDie Kunst besteht nun darin, dass alle P\xe4chter trotz der Unterschiede gut miteinander auskommen. Der Rentner mit viel Zeit und gro\xdfer Liebe zur Sorgfalt muss akzeptieren, dass die Nachbarn als Familie den Garten eher zur Freizeit nutzen und nicht st\xe4ndig den Rasen m\xe4hen oder Unkraut j\xe4ten. Aber auch sie m\xfcssen R\xfccksicht auf Ruhezeiten und \xc4hnliches nehmen. In gegenseitiger Toleranz k\xf6nnen dann alle ihre G\xe4rten genie\xdfen.\xa0\n\n\nEin bisschen ist das wie in der Kirche. Auch bei uns Christinnen und Christen gibt es ein unterschiedliches Verst\xe4ndnis, was in der Kirche geht, was nicht geht und am besten gleich verboten werden sollte und so weiter.\xa0Ich finde es aber wichtig, dass wir uns, auch wenn wir manchmal in Glaubens- und Kirchenfragen sehr unterschiedlich ticken, nicht immer gleich das Katholisch-Sein absprechen.\xa0\n\n\nUrteile wie "Das ist nicht mehr katholisch" sind schnell dahin gesprochen und sorgen oft genug vor allem f\xfcr Bequemlichkeit bei demjenigen, der das gesagt hat. Denn wenn man sich sicher ist, dass nur der eigene Weg der richtige ist, braucht man sich mit den Argumenten der anderen gar nicht mehr auseinanderzusetzen.\xa0Aber ich glaube, unsere Kirche sollte bunt und vielf\xe4ltig sein. Wagen wir also den Blick \xfcber den eigenen Gartenzaun!